Heute wäre Maria L. 20 Jahre alt geworden. Der Nikolaustag war ihr Geburtstag. Sie ist katholisch aufgewachsen. Nächstenliebe war eine ihrer Leitlinien, die vom Pforzheimer Elternhaus beigebracht bekommen hat. Sonntags war sie oft in der Kirche, Sie hat sich zudem in der Freiburger Flüchtlingshilfe eingebracht, um Menschen, die aus schwierigen Situationen kamen, zu helfen. Gewohnt hat sie in einem katholischen Studentenwohnheim in Freiburg.
Ihre Eltern haben in der Todesanzeige noch für Spenden für eine Freiburger Organisation, die sich um Flüchtlinge kümmert, gebeten. Die Polizei hat mit Hussein K. nunmehr einen dringend Tatverdächtigen ermittelt, für dessen Tatbeteiligung erdrückende Beweise vorzuliegen scheinen. Seine DNA ist an der Leiche und an einem in der Nähe des Leichenfundortes abgestelltem Fahrrad, ebenso wie an einem Schal, der in der Dreisam gelandet ist. In der Dreisam, in der auch Maria ertrank. Kurz vor dem vermeintlichen Todeszeitpunkt ist er 500m entfernt vom Fußballstadion, hinter dem Maria tot aufgefunden wurde, aus der Straßenbahn gestiegen. Spät in der Nacht, aus einer nur spärlich besetzten Straßenbahn. An einer Haltestelle, die auch Maria benutzt hätte, wenn sie mit der Bahn ins Studentenheim gefahren wäre. 700m sind es von der Haltestelle bis zu Ihrem Apartment im katholischen Studentenheim.
Dort sollte sie jedoch nie ankommen. Sie hat das Fahrrad als Beförderungsmittel gewählt und fährt nachts an der Dreisam entlang. Es ist dunkel und kalt. Am nächsten morgen wird sie vergewaltigt und tot aufgefunden. Mit DNA von Hussein K. am Körper.
Hussein K. hat die Haare im Undercut-Stil seitlich abrasiert, seine schwarzen Haare sind hochgestellt, oben sind sie blondiert. Oder ist es doch mehr rot. Er wohnt in einer Familie in Freiburg, die ihm bei der Integration helfen sollte. Färbt sich die Haare und will westlich aussehen. Mit hippen Kopfhörern und bis zum Bauchnabel aufgeknöpftem Hemd in der Strassenbahn, unter dem eine Kette um den Hals hervorlugt. Seinen Rücken ziert ein Tattoo mit arabischer Beschriftung. Hunger und Geldnot scheint er nicht zu erleiden. Ein warmes Zuhause hat er auch.
In den sozialen Medien unterhält er sich aber fast ausschließlich in seiner Muttersprache mit „seinesgleichen“. Deutsche Freunde muß man dort lange suchen. Er postet Bilder von Wölfen, unter anderem von einem Wolf, der ein Mädchen misshandelt.
16.Oktober
Am 16.Oktober scheint er seine Phantasie umgesetzt zu haben: Der Wolf schlägt zu und misshandelt brutal ein Mädchen. Die Polizei muss noch die genauen Umstände klären, die Justiz muss das Strafmaß klären. Seinen Pass hat er „verloren“, er gibt sein Alter mit 17 an. Wohlwissend, dass er unter 18 in Deutschland eine Sonderbehandlung erfährt. Ist er wirklich erst 17? Lebte Maria noch, als er sie wie einen Sack ins Wasser geschmissen hat? War es dann „nur“ Körperverletzung mit Todesfolge statt Totschlag oder Mord? Ein Gericht wird dies klären müssen.
In Deutschland ist es verboten, Bilder von jugendlichen Straftätern und auch dringend tatverdächtigen Jugendlichen zu veröffentlichen. Einige Boulevard-Zeitungen kümmern sich nicht darum. Es ist auch verboten, junge Frauen umzubringen.
Was mag in einem Kopf vorgegangen sein von jemandem, der nachts um 2 Uhr aus der Straßenbahn aussteigt und statt nach Hause zu gehen, kurz zum Fluss geht, um dort noch eine Frau zu vergewaltigen?
„Wer solche Bilder in seinem Social-Media-Profil postet, gehört in Behandlung“ hätte meine Großmutter gesagt, wenn Sie facebook, twitter oder instagram gekannt hätte. Es ihr erspart geblieben. Sie ist in einer Zeit gestorben, als man noch Rotkäppchen und der böse Wolf aus Grimms Märchen vorgelesen hat. Wohlwissend, dass es keinen bösen Wolf gibt. Marias Vater, ein hoher EU-Bediensteter in Brüssel, wird dies jetzt differenzierter betrachten. Maria wird er das Märchen nie mehr vorlesen können. Und Maria wird sich nicht mehr um Flüchtlinge kümmern können. Auch nicht um solche aus Afghanistan.