Die Stadtbahnbrücke am Hauptbahnhof in Freiburg will kein Ort der Ruhe werden. Nach mehreren Tätlichkeiten gegenüber Frauen hat nun ein 18-Jähriger 2 Männer die Treppen zum Gleis heruntergeschubst und nochmal auf die am Boden liegenden Personen eingetreten:
Kritik am Flaschenwerfen führte zur Eskalation
Nach dem bisherigen Ermittlungsstand wurde der 18-Jährige von zwei Männern (32 und 40) darauf angesprochen, dass er es doch sein lassen möge, Glasflaschen von der Brücke hinabzuwerfen, was dieser zuvor getan hat. Der 18-jährige zeigte sich jedoch nicht als besonders kritikfähig und war eher einsichtsresistent, was sich in seiner Aggressivität zeigte. Die beiden Männer entschlossen sich, einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen und entfernten sich über die Treppe Richtung Gleis 2/3.
Der 18-jährige holte die beiden jedoch ein und teilte einen Stoß aus, der beide Männer zum Sturz die Treppe hinunter brachte – Richtung Bahnsteig. Anschliessend setze der Aggressor noch zahlreiche Fußtritte gegen die am Boden liegenden Opfer ein, wobei er den 32-jährigen mehrfach am Kopf traf.
Zeugen wählten den Notruf
Gleich mehrere Zeugen wählten den Notruf und hielten den aggressiven jungen Mann von weiteren Taten ab, woraufhin dieser in die Regionalbahn nach Basel flüchtete, die abfahrbereit am Gleis stand.
Gleich mehrere Streifen von Bundespolizei und Landespolizei durchkämmten daraufhin den Zug, woraufhin der 18-jährige festgenommen werden konnte. Er leistete erheblichen Widerstand.
Opfer mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus
Die beiden Opfer wurden am Bahnsteig durch Rettungskräfte medizinisch erstversorgt und erlitten teilweise schwere Verletzungen. Der 32-jährige verlor teilweise sogar das Bewusstsein. Beide wurden in ein Krankenhaus verbracht – zur weiteren ärztlichen Betreuung.
Der Täter hatte nach der Tat am Mittwochabend (29.3.2017) gegen 21.30 Uhr einen Alkoholpegel von 0,92 Promille und wurde am Donnerstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft einem Haftrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete. Ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ist eingeleitet. Der Täter, ein 18-jähriger Türke, der in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, sitzt in der Justizvollzugsanstalt.
Anmerkung der Redaktion: Im Gegensatz zur Empfehlung des Deutschen Presserates, im Regelfall die Nationalitäten von Tätern oder Opfern nicht zu nennen, weichen wir von dieser Empfehlung ab, wenn uns Nationalitäten bekannt sind oder bekannt werden, um uns nicht dem Vorwurf auszusetzen, wir würden etwas verheimlichen oder beschönigen.
Wir weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass aus der Nationalität eines Täters nicht darauf geschlossen werden kann, dass alle Zugehörige dieser Nationalität in gleichem Maße Straftaten begehen.