Nationalsozialistisches Liedgut im Liederbuch der Bundeswehr – Kritik aus Freiburg

zpkm liederbuch bundeswehr nationalsozialismus freibu

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Dr.Dr. Michael Fischer vom Zentrum für Populäre Kultur und Musik (ZPKM) in Freiburg kritisiert das Bundeswehr-Liederbuch „Kameraden singt!“. Dieses Liederbuch wurde 1991 veröffentlicht und die Bundeswehr will es laut Medienberichten überarbeiten, weil einige Textpassagen „nicht mehr dem aktuellen Wertverständnis entsprechen“.

Nationalsozialismus im Bundeswehr-Liedbuch

Dr.Dr.Fischer bezeichnet diese Bundeswehrformulierung  als gewaltige Untertreibung. Einige enthaltene Lieder seien im nationalsozialistischen Kontext entstanden oder rezipiert worden. Dies betrifft nicht nur Lieder wie das „Panzerlied“, das „Westerwaldlied“ oder „Schwarzbraun ist die Haselnuss“, sondern auch andere Lieder. Dr.Dr.Fischer macht darauf aufmerksam, dass viele andere Inhalte ebenso bedenklich sind, z.B. kolonialistisch angehauchte wie „Wie oft sind wir geschritten auf schmalem Negerpfad“ mit dem Refrain „Heia Safari“. „Die Reihen fest geschlossen“ komme auch im Horst-Wessel-Lied vor. Solche Anklänge an den Nationalsozialismus sind ebenso wenig zeitgemäß wie „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ oder ähnliche, mit der junge Menschen von heute wenig anfangen können. Auch „Hoch auf dem gelben Wagen“ hätte den Zenit der Beliebtheit lange überschritten.

 

Ausführliches Interview mit Dr.Dr.Michael Fischer: „Unpassend und peinlich“

 

Link zum ZPKM: www.zpkm.uni-freiburg.de

 

 

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