Ratgeber: Was man beim Kauf von Diamanten beachten sollte

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Diamanten als Bestandteile von Schmuck kennen die meisten Deutschen. Weniger bekannt ist, das man Diamanten auch einzeln als Geldanlage kaufen kann. Dann fallen die bei Schmuck i.d.R. hohen Verarbeitungskosten weg, die der Schmuckhändler sonst berechnet. Doch was muss man beim Diamantenkauf zur Geldanlage beachten, damit man nicht auf die Nase fällt?

Ratgeber Diamanten kaufen

Vor dem Diamantenkauf sollten Sie sich, wenn Sie noch kein Experte sind, den folgenden Ratgeber durchlesen, damit sie die häufigsten Fehler vermeiden können:

Diamanten nie ohne Zertifikat kaufen

Kaufen Sie Diamanten nie ohne Zertifikat. Diamanten werden international gehandelt und es haben sich weltweit drei Diamanten-Zertifizierungsstellen herauskristallisiert, die auf der ganzen Welt anerkannt sind. Von einem dieser drei Institute sollte auch ein Zertifikat für ihren Diamanten vorhanden sein, sonst lassen Sie die Finger davon:

  • IGI – International Gemological Institute
  • GIA – Gemological Institute of America
  • HRD – Institute of Gemmology

Ein Zertifikat Ihres Juweliers ist nett, aber im Prinzip wertlos, da es international nicht anerkannt werden wird. Obige Institute gravieren bei grösseren Steinen sogar die Zertifikatsnummer auf den Diamanten-Rand, sodass eine eindeutige Zuordnung Zertifikat zu Diamant stets möglich ist. Bevor Sie einen Diamanten kaufen, fragen Sie den Verkäufer, ob ein Zertifikat von einem der drei o.a. Institute dabei ist. Lassen Sie sich nicht bequatschen. Andere Zertifikate helfen Ihnen nicht weiter.

Typisches Zertifikat beim Diamantkauf
Typisches Zertifikat beim Diamantkauf

 

Achten Sie beim Diamantkauf auf die vier Cs

Beim Diamanten kaufen sind mindestens die folgenden vier Punkte entscheidend für den Wert des Diamanten, denen Sie deshalb Ihre Aufmerksamkeit schenken sollten:

  • C für Clarity / Klarheit des Diamanten
  • C für Carat / Gewicht des Diamanten
  • C für CUT / Schliff des Diamanten
  • C fr Color / Farbe des Diamanten

Bei allen vier Punkten, aber besonders bei Klarheit, Schliff und Farbe des Diamanten sollten Sie keine Kompromisse machen. Nur bessere Qualitäten sind leicht verkäuflich. Was das beiden vier Punkten im Einzelnen heißt, erfahren Sie im Folgenden:

 

Was heißt Carat beim Diamanten?

Wenn Sie einen Diamanten kaufen, sagt die Karatanzahl, wie schwer der Diamant ist. Dabei sind ein 1 Karat 0,2 Gramm. Der klassische Einkaräter ist also ein Diamant, der nur ein Fünftel Gramm wiegt (0,2 g). Ein Einkaräter kann 2000, 4000, 8000 oder mehr Euros kosten, hier kommt es auf die Qualität an. Versuchen Sie nicht den billigsten Einkaräter zu kaufen, den es gibt, – denn dieser dürfte auch die schlechteste Qualität haben.  Per Stand 9/2017 werden Sie für einen lupenreinen 1-Karäter in guter Qualität irgendwo zwischen 8000 und 9000 Euro bezahlen. Bei Preisen darunter werden Sie häufig Qualitätsabstriche machen müssen, die sich auch beim Wiederverkauf bemerkbar machen. Niemand will einen Einkaräter in seinem Ring, in dem er beispielsweise schwarze Einschlüsse sehen kann.

Je grösser die Diamanten werden, desto rarer werden sie. 2- und 3-Karäter sind am Weltmarkt schon rar, darüber wird es schon sehr rar. Deswegen kostet ein 2-Karäter auch nicht doppelt so viel wie ein 1-Karäter, sondern deutlich mehr.  Welche Diamantengrösse für Sie richtig ist, hängt vom Einzelfall ab. Verfügen Sie über ein sehr großes anzulegendes Vermögen, kann es Sinn machen, einige wenige größere Steine zu kaufen. Ist geplant, die Diamanten später an mehrere Nachkommen zu vererben, sollten mehrere kleine Einheiten erwerben, die man so bequem der Anzahl nach aufteilen kann. Gleiches gilt, wenn es als wahrscheinlich gilt, dass man zwischendurch Teile der Diamanten-Anlage wieder liquidieren muss. Diamanten unter 0,1 Carat eignen sich nicht zur Geldanlage.

 

Welche Farbe sollte ein Diamant haben (Color) ?

Die Farbe eines Diamanten bestimmt den Preis. Getönte Diamanten verfügen nur über einen schlechten Preis. Als Geldanlage taugen nur Diamanten, die mindestens über den Farbton weiß / Wesselton / H verfügen. International hat sich folgende Scala durchgesetzt:

  1. D – hochfeines Weiß+ (River)
  2. E – hochfeines Weiß (River)
  3. F – feines Weiß+ (Top Wesselton)
  4. G – feines Weiß (Top Wesselton)
  5. H – weiß (Wesselton)
  6. I – leicht getöntes Weiß+ (Top Crystal)
  7. J – leicht getöntes Weiß (Top Crystal)
  8. K – getöntes Weiß+ (Crystal)
  9. L – getöntes Weiß (Crystal)
  10. M,N – getönt 1 (Top Cape)
  11. O – getönt 2 (Cape)

Die rot angezeigten Farbeinstufungen (ab I abwärts) sollten Sie zur Geldanlage nicht kaufen, ab H aufwärts ist eine Anlage bedenkenlos möglich, da dafür ein ausreichend großer Markt besteht.

 

Wie klar sollte ein gekaufter Diamant sein?

Die Klarheit (Clarity) eines Diamanten ist ein ganz entscheidender Preisfaktor beim Diamanten kaufen. Einschlüsse und Unreinheiten im Diamanten mindern den Wert. Komplett klare Diamanten sind eher selten. Oft wird man versuchen, Ihnen einen scheinbar preiswerten Diamanten anzubieten, der aber nur deshalb so billig ist, weil er schlecht ist, d.h. von minderer Qualität. Als Geldanlage sollten Sie nur Diamanten kaufen, die über die Klarheiten if oder fl verfügen, was man mit lupenrein oder ganz lupenrein übersetzen könnte. In Schmuckstücken wird, um die Materialkosten niedrig zu halten, of mindere Qualität mit kleineren Einschlüssen, z.B. vsi (very small inclusions) verarbeitet. Dies eignet sich für die Geldanlage eher weniger.

International hat sich die Einstufung der Klarheit nach folgenden Kriterien durchgesetzt:

  1. fl-flawless: selbst bei 10-fach-Vergrösserungslupe lupenrein und keine Einschlüsse erkennbar
  2. if-internally flawless: innen lupenrein, allerdings sind Oberflächenspuren von der Verarbeitung möglich
  3. vvs1/vvsi-very, very small inclusions: Einschlüsse auch bei 10-facher Vergrößerung nur sehr, sehr schwer zu erkennen
  4. vvs2-very,very small inclusions: Einschlüsse auch bei 10-facher Vergrößerung nur sehr schwer zu erkennen
  5. vs1/vsi-very small inclusions: Einschlüsse bei 10-facher Vergrößerung schwer zu erkennen
  6. vs2-very small inclusionis: Einschlüsse bei 10-facher Vergrößerung zu erkennen
  7. si1-small inclusions: Einschlüsse bei 10-facher Vergrößerung leicht zu erkennen
  8. si2-small inclusions: Einschlüsse bei 10-facher Vergrößerung, jedoch nicht mit bloßem Auge sehr leicht zu erkennen
  9. pi1-Piqué I: Einschlüsse mit bloßem Auge gerade noch erkennbar, mindern die Brillanz jedoch nicht
  10. pi2-Piqué II:Einschlüsse mit bloßem Auge erkennbar, mindern die Brillanz schwach
  11. pi3-Piqué III: Einschlüsse mit bloßem Auge erkennbar, mindern die Brillanz deutlich

Die rot angezeigten Qualitäten sollten Sie als Geldanlage eher nicht erwerben.

Auf welchen Schliff sollte man beim Diamanten kaufen achten?

Diamanten kommen ja als rohe, häufig unförmige Steine aus der Erde. Erst in einer Diamanten-Schleiferei werden aus einem Rohdiamanten dann geschliffene Diamanten. Die meisten Diamanten werden zu Brillanten verabeitet, dies ist eine besondere Schliffform. Die gängigsten Schliffformen sind:

  • Asscher
  • Brillant
  • Cushion
  • Emerald
  • Herz
  • Marquise
  • Oval
  • Prinzess
  • Radiant
  • Tropfen

…wobei die Brillant-Form sich im Schmuckbereich mit Abstand durchgesetzt hat. Für Anlagediamant-Käufe sollten Sie also auch darauf achten, dass sie einen Diamanten erhalten, der in Brillant-Form geschliffen worden ist.

Aber nicht nur die Schliff-Form ist wichtig, sondern auch die Qualität des Schliffs. Diese ist ebenfalls entscheidend für den Wert des Diamanten. Als Anlage sind nur Diamanten geeignet, die gut oder sehr gut geschliffen sind. Insgesamt wird in folgende Qualifizierungen unterschieden:

  • Sehr gut (very good): Hervorragende Brillanz, Wenige oder nur geringfügige äußere Merkmale – sehr gute Proportionen
  • Gut (good): Gute Brillanz. Einige äußere Merkmale, – Proportionen mit nur geringen Abweichungen
  • Mittel (medium): Brillanz ist schon gemindert. Mehrere größere äußere Merkmale. Proportionen haben erhebliche Abweichungen
  • Gering (poor): Die Brillanz ist erheblich gemindert. Große und/oder zahlreiche äußere Merkmale. Proportionen mit sehr deutlichen Abweichungen.

…wobei die letzten beiden (roten) Qualitäten beim Diamanten-Kauf zur Geldanlage unbeachtet bleiben sollten.

Wo kann man Diamanten kaufen?

Die größte Diamantenbörse weltweit ist in Belgien in Antwerpen, dort sind allerdings nur wenige Großhändler als Teilnehmer zugelassen, die wiederum nur an wenige ausgewählte Händler verkaufen. Als Endkunde sollte man von einem Diamanten-Händler kaufen, dem man vertrauen kann und der über eine lange Erfahrung verfügt. Dies kann der alteingesessene Juwelier sein, der aber häufig deutliche Aufschläge beim Diamanten-Verkauf nimmt, – auch wenn er den Diamanten nicht in ein Schmuckstück verarbeitet hat oder aber ein spezialisierter Diamanten-Versender. In Deutschland verfügt z.B. der Diamant- und Edelmetallhändler Anlagegold24 über sehr gute Kundenbewertungen:

Diamanten kaufen bei Anlagegold24

Kundenbewertungen zu Anlagegold24

Wo sollte man keine Diamanten kaufen?

Abraten kann man vom Diamantenkauf auf Trödelmärkten, Online-Kleinanzeigen oder Online-Auktionshäusern, wenn nicht ein potenter und seriöser Anbieter dahinter steckt. Häufig wird dort unter anonymen Accounts versucht, minderwertige oder gefälschte Ware scheinbar günstig zu verkaufen.

 

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