In der Erzdiözese Freiburg hat eine Prüfung der Rentenversicherung ergeben, dass im Bereich des Erzbistums Freiburg wohl im Falle von geringfügig Beschäftigten über Jahre hinweg unzureichende Zahlungen an die Sozialversicherungen, z.B. Rentenversicherungen erfolgt sind. Die Erzdiözese hat deswegen nunmehr eine Rückstellung in Höhe von 160 Millionen Euro gebildet und will jedweden Schaden wieder gutmachen. Alleine ca. 100 Millionen sind für etwaige Säumniszuschläge, da vermutet wird, dass eine Änderung im Sozialversicherungsrecht im Jahr 2003 nicht hinreichend berücksichtigt worden ist und deshalb über Jahre hinweg zuwenig Geld gezahlt worden ist.
23 Verrechnungsstellen zuständig
In der Erzdiözese sind 23 Verrechnungsstellen und drei Gesamtkirchengemeinden als Dienstleister für katholische Institutionen oder Kirchengemeinden zuständig. Hier seien wohl Fehler passiert. Bei einer Prüfung der Deutschen Rentenversicherung fielen die Fehler auf. 41 Finanzämter und die Oberfinanzdirektion wurden informiert.
Spätestens seit 3.5.2017 bekannt
Spätestens seit 3.5.2017 war das Erzbistum informiert, weil da die Deutsche Rentenversicherung informiert habe. Der Erzbischof habe den Diözesanökonomen Michael Himmelbach von seinen bisherigen Aufgaben entbunden und zum Direktor der Stelle für Umwelt, Energie und Arbeitsschutz ernannt.
Steuerlich relevant
Die Entdeckung der Unregelmäßigkeiten bei der Abführung von Sozialabgaben führt auch zu steuerlich relevanten Sachverhalten, die die Höhe noch abzuführender Steuern nachhaltig beeinträchtigen könnte, hieß es aus Kirchenkreisen.
Erzbistum Freiburg – ein Millionenwerk
Das Erzbistum Freiburg gehört zu den Reicheren in Deutschland. Der Haushalt hat regelmäßig ein jährliches Volumen von über 500 Millionen Euro, wovon ca. 80% aus Kirchensteuereinnahmen gedeckt werden. Das Erzbistum Freiburg verfügt über mehr als 4000 Gebäude und über 600 Millionen Euro Rücklagen. Im Haushaltsplan der Erzdiözese Freiburg für 2017 werden beispielsweise Einnahmen von 645 Millionen Euro und Ausgaben von 620 Millionen Euro angenommen. 45% der Kirchensteuer komme direkt bei den Gemeinden an, 55% verwalte das Bistum. 504 Millionen will die Erzdiözese Freiburg alleine im Jahr 2017 an Kirchensteuer einnehmen.
Weiterführende Links:
Stellungnahme der Kirche aus Freiburg:
Erzbistum Freiburg Stellungnahme
Haushaltsplan 2016/2017:
Erzdiözese Freiburg Haushaltsplan
Abgabepflicht für Minijobber ab 2003 (Seite auch für Erzbistum frei aufrufbar):
Ausführliche Beschreibung zur Minijob-Regelung (Seite auch für Erzbistum frei aufrufbar):
Wenn die katholische Kirche 160 Millionen Euro zurückstellt, wovon 100 Millionen alleine für Säumniszuschläge etc. sind, heißt das doch nichts anderes, als das bei korrektem Arbeiten in der Kirche jetzt 100 Millionen Euro frei verfügbar für sinnvolle Zwecke hätten ausgegeben werden können, z.B. für Flüchtlingshilfe, Wohnraumschaffung für sozial benachteiligte, Einstellung neuer Pfarrer, von denen man ja zuwenig haben will, etc… Wenn ich mir vorstelle, was man für 100 Millionen alles hätte man machen können, würde so mancher Obdachlose sich freuen und mancher nicht mehr hungern… die zweite Frage ist: Wie das jahrelang weder der internen Revision, noch dem Verantwortlichen selber noch der Rentenversicherung aufgefallen ist… Viele kleine Firmen prüft man regelmässig seitens der Rentenversicherung das Riesenbistum wird nicht jedes Jahr oder alle 2-3 Jahre geprüft?? Die dritte Frage ist: Warum kommt Uli Hoeneß bei 30 Millionen Euro Steuerhinterziehung ins Gefängnis und ein Verantwortlicher bei der Kirche bei 160 Millionen Euro Verkürzung nicht ? Ich bin sicher, die Verantwortlichen werden dafür gescheite Antworten haben…
Da werden andere aber schon bei 120.000 Euro strafrechtlich belangt…. siehe: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.freiburg-mann-betruegt-sozialversicherung-um-120-000-euro.59acc699-cc99-427d-b27e-1837baa663b4.html
Uli Hönes mußte in den Knast.Und wer geht hier?
[…] Sozialabgaben für Millionen nicht abgeführt – kath. Kirche Freiburg […]