Gemäß letzter Aufstellung der Bundesbank schlummern noch DM-Münzen im Wert von über 10 Milliarden DM in Schränken, Schubladen und Spardosen und sind noch nicht in Euro umgetauscht. Dabei könnte noch so manches Schätzchen versteckt sein, z.B. ein 50-Pfennig-Stück, welches mehr als 100 Euro wert sein könnte:
50 Pfennig Bank deutscher Länder 1950 G
Wertvoll ist vor allen Dingen das 50-Pfennig-Stück aus dem Jahr 1950, welches die Aufschrift „BANK DEUTSCHER LÄNDER“ trägt und den Prägebuchstaben G. Treffen alle drei Merkmale zu, können Sie relativ sicher sein, etwas Wertvolles in der Hand zu haben. Münzhändler verkaufen diese Münze i.d.R. für mehrere hundert Euro. Aber es müssen alle folgende Eigenschaften erfüllt sein:
- Jahrgang 1950
- Aufschrift BANK DEUTSCHER LÄNDER
- Prägebuchstabe G
Warum ist das 50-Pfennig-Stück aus 1950 so wertvoll?
Ganz einfach: Es hätte eigentlich nicht hergestellt werden sollen: Die 1948 gegründete Bank Deutscher Länder hatte verfügt, dass alle Münzen ab 1950 die Aufschrift BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND tragen müssen, was auch umgesetzt wurde. Das führt dazu, dass eigentlich nur Münzen aus 1948 (Gründungsjahr) und 1949 mit BANK DEUTSCHER LÄNDER – Aufdruck existieren dürften. Diese sind auch relativ häufig und nicht selten. ABER: In der Münzprägestätte Karlsruhe, die man am Prägebuchstaben G auf den Münzen erkennt, hat im Jahr 1950 ein Mitarbeiter (absichtlich oder unabsichtlich) einen Prägestempel verwechselt und „aus Versehen“ rund 30.000 Münzen mit der Jahreszahl 1950 und der (dann falschen) Umschrift BANK DEUTSCHER LÄNDER hergestellt. Diese Münzen sind heute gesuchte Raritäten.
Was kostet so eine 50-Pfennig-Münze Bank Deutscher Länder heute?
Die Münze wird je nach Erhaltungsgrad teilweise bis zu knapp 1000 Euro angeboten, bessere Erhaltungen aus dem Umlauf erhalten Sie für mehrere hundert Euro, total zerkratzte Exemplare teilweise für rund 100 Euro. Es kommt auf die Erhaltung an. Bei einem vernünftigen Stück wird man zwischen ca. 300 und 500 Euro rechnen müssen, siehe z.B. 50 Pfennig Bank Deutscher Händler im Münzhandel
Oder auch hier: 50 Pf BdL 50 G
Ich habe ein anderes 50-Pfennig-Stück mit BdL-Aufschrift. Ist es wertvoll?
Nein. Die Auflagen sind schlichtweg zu hoch, so gibt es z.B. folgende 50-Pfennig-Münzen mit BANK DEUTSCHER LÄNDER-Aufschrift, die überhaupt nicht selten sind:
- 1949 D: Auflage 39 Millionen Stück
- 1949 F: Auflage 45 Millionen Stück
- 1949 G: Auflage 25 Millionen Stück
- 1949 J: Auflage 42 Millionen Stück
Im Vergleich zu den Millionenauflagen wird deutlich, dass die „nur“ 30.000 Stück mit 1950 und „G“ als Prägestätte in der Tat eher selten sind. Ein Großteil wird auch schon eingezogen oder eingeschmolzen oder in Euro umgetauscht sein. Wieviele von den 30.000 noch im Umlauf sind, ist schwer zu schätzen.
Wer war die Bank deutscher Länder?
Im Prinzip das Vorgängerinstitut der Deutschen Bundesbank. Die Bank deutscher Länder wurde 1948 zunächst von den Briten und Amerikanern als Währungsinstitut in Deutschland gegründet, die Franzosen aus dem Alliiertenbündnis traten ein paar Monate später hinzu. Die Bank war zwar bis 1957 aktiv, ging dann in die Deutsche Bundesbank über, aber Münzen mit Bank Deutscher Länder – Aufschrift wurden nur mit den Jahreszahlen 1948 und 1949 geprägt. Mit Ausnahme des 50-Pfennig-Stücks 1950 G, welches in einer Kleinauflage von 30.000 Stück irrtümlich noch mit alter Aufschrift (BANK DEUTSCHER LÄNDER) produziert wurde.
Foto: Anlagegold24/GfM mbH