Urteil: Banker veruntreut 9 Millionen Euro: 4 Jahre und 3 Monate Gefängnis

sparkasse-freiburg-ueberfall

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Das Gießener Landgericht hatte über einen Bankangestellten zu urteilen, der nach Auffassung des Gerichts seinen Arbeitgeber systematisch um rund 9 Millionen Euro betrogen hatte. Die Unterschlagungen hatte der Angeklagte zum größten Teil vor Gericht eingeräumt.

Das Geld landete bei Prostituierten

Den größten Teil des Geldes benötigte er für Prostituierte, aber auch für besonders großzügige Geschenke im Bekannten- und Verwandtenkreis. Für die Prostituierten will der Betroffene in SM-Sitzungen teilweise fünfstellige Beträge bezahlt haben. Wie seine Frau und seine Kinder den Vorgang beurteilen, ist nicht übermittelt. Neben Geld für Huren gab er Geld für Grundstücke und Aktien aus. Vor Gericht gab er zudem an, von Prostituierten erpresst worden zu sein.

Sparkasse Oberhessen ist geschädigt

Die Sparkasse Oberhessen als geschädigtes Kreditinstitut versichert, dass Kunden keinen Schaden genommen habe und versucht, sich ihrerseits am ehemaligen Mitarbeiter schadlos zu halten, der auch eigentlich schon verjährte Ansprüche der Sparkasse als Schuld anerkannt hat. Einen Teil des Geldes hat er auf Konten und in Goldbarren für sich und Verwandte angelegt, was der Sparkasse wieder zur Verfügung gestellt werden konnte. Mehrere Millionen sind aber ausgegeben und/oder verschwunden. Interne Kontrollen der Sparkasse haben versagt, weil Kollegen des Täters Kontrollpflichten nicht richtig wahrgenommen haben, argumentierte die Sparkasse. Aufgefallen ist der Vorgang durch Geldwäscheverdachtsmeldungen einer anderen Bank (DKB). Der Täter hatte interne Sparkassenkonten angezapft und über mehrere Jahre von Sparkassen-Konten ca. 8,7 Millionen Euro auf mehrere Dutzend eigene Konten transferiert. Sein Plan war, im Alter nur von den Zinsen des entwendeten Geldes leben zu können.

Strafe: 4 Jahre und 3 Monate

Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 4 Jahren und 3 Monaten Gefängnis, worauf abgesessene Untersuchungshaft angerechnet wird. Der Fall hat in der Region (Wetterau) für Aufsehen gesorgt, da es sich um einen bekannten SPD-Lokalpolitiker handelte.

 

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