Kriminalstatistik Baden-Württemberg 2017 – Freiburg kriminellste Stadt

Wenn man der Kriminalstatistik 2017 für Baden-Württemberg etwas Positives abgewinnen will, so kann man konstatieren, dass die festgestellte Anzahl an Straftaten im Jahr 2017 auf 579.953 Fälle zurückgegangen ist (2016: 609.133), dies entspricht einem Rückgang von 4,8%. Es konnte auch die Aufklärungsquote etwas erhöht werden und zwar von 60,2% (2016) auf 62,4%. Damit verbleiben allerdings immer noch 37,6% unaufgeklärt. Knapp 5,3% der Bürger sind von Straftaten betroffen: Auf 100.000 Einwohner kommen 5.295 Straftaten (2016: 5.599).

Wohnungseinbrüche gingen zurück und wurden besser aufgeklärt

Nachhaltig hat sich die bessere polizeiliche Arbeit bei den Wohnungseinbrüchen bemerkbar gemacht, mehrere Banden konnten festgenommen werden. Im Ergebnis konnte die Anzahl der Wohnungseinbrüche um 24% von 11.095 Straftaten (2016) auf 8.437 Taten im Jahr 2017 gesenkt werden. Die Aufklärungsquote bei Einbrüchen ist immer noch dramatisch niedrig, konnte aber leicht gesteigert werden: 21,7% der Einbrüche werden aufgeklärt, d.h. im Umkehrschluss, dass fast 4/5 aller Einbrüche nicht aufgeklärt werden.

59% nichtdeutsche tatverdächtige Einbrecher

Nach wie vor hoch ist der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen bei Einbrüchen: 59% sind Nichtdeutsche, die häufig auch aus dem benachbarten Ausland für die Einbrüche einreisen.

70% weniger Flüchtlinge, aber nur 5% weniger Flüchtlingskriminalität

Während die Anzahl der neu ankommenden Flüchtlinge bundesweit in 2017 um rund 70% zurückgegangen ist (Asylanträge in 2017: 222.683 nach 745.545 in 2016), ging die Anzahl der Straftaten durch tatverdächtige Asylbewerber in Baden-Württemberg nur um rund 5% zurück: 61.139 Delikte wurden in 2017 registriert. Lässt man die ausländerrechtlichen Delikte einmal außen vor (z.B. illegale Einreise) verbleiben immer noch:

Auch ohne die Betrachtung von ausländerrechtlichen Verstößen verbleiben noch 23.191 Zuwanderer, die eine oder mehrere Straftagen begangen haben. Ein Rückgang von 8,6%.

Innenminister Strobl verwies darauf, dass in 2018 bereits in 10 (in Worten: zehn) Fällen eine Abschiebung besonders straftatbelasteter Asylbewerber bearbeitet werden konnte. In Innenministerium wurde für besonders strafanfällige Ausländer ein Sonderstab „Gefährliche Ausländer“ eingerichtet. Die Anzahl der Asylbegehrenden ging in 2017 auch in Baden-Württemberg auf rund 1/3 ggü. 2016 zurück:

Zahl neuer Asylanträge in Baden-Württemberg ging in 2017 auf 1/3 zurück (32.947) – die Zahl der Straftaten aus der Gruppe sank jedoch nur um 5%

Mehr Straftaten im öffentlichen Raum

Körperverletzungen im öffentlichen Raum durch Zuwanderer haben in 2017 um 22,7% zugenommen. Das Empfinden der Bevölkerung basiert also auch auf einer statistisch nachvollziehbaren Steigerung der Gewalttaten auf Straßen und im öffentlichen Personennahverkehr. 2.062 wurden dort tatverdächtige Flüchtlinge festgestellt (2016: 1.681). Während die Aggressionen von Flüchtlingen im öffentlichen Raum zunehmen, nimmt die Gesamtanzahl dieser Straftaten in Baden-Württemberg ab: Mit 26.089 Aggressionsdelikten konnten 1,3% weniger im öffentlichen Raum verzeichnet werden, als im Jahr zuvor. Davon lag 17.321x eine sogenannte einfache Körperverletzung vor.

7% mehr Aggression in Bus und Bahn

Allerdings stiegen die Aggressiondelikte in Bussen und Bahnen, dort wurden mit 4.523 sieben Prozent mehr Fälle registriert.

Islamismus-Delikte + 16%

Politisch motivierte Delikte waren auch in 2017 ein Problem, – auch wenn die absoluten Fallzahlen um 12,4% auf 2.837 Delikte sanken: Mit 116 Delikten stieg die Fallzahl der Islamismus-Delikte um 16%, die Anzahl der sogenannten Gefährder habe sich in Baden-Württemberg seit dem Jahr 2013 verzehnfacht. Ganze sechs Gefährder konnte man in 2017 in ihre Heimatländer zurückführen.

6110 Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung

Die meisten Straftaten in Baden-Württemberg sind Diebstähle, gefolgt von Vermögens- und Fälschungsdelikten und Rohheitsdelikten. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung kamen 6.110x in Baden-Württemberg vor, wobei man davon ausgehen muss, dass eine Vielzahl solcher Taten gar nicht angezeigt wird. Immerhin auch 44.050 Rauschgiftdelikte tauchen in der Statistik auf:

Altstadt in Freiburg sicherer

In Freiburg hat man – auch durch die sogenannte Sicherheitspartnerschaft – besonders die Altstadt sicherer machen können, die Gewaltkrininalität ist dort um 16% zurück gegangen, im Bermuda-Dreieck rund um das Martinstor sogar um 24%. Dort sind jedes Wochenende verstärkt Polizisten im Einsatz, die schon präventiv wirken. Auf die ganze Stadt bezogen, konnte die Gewaltkriminalität nur um rund 5% gesenkt werden.

120% mehr Drogendelikte in Freiburg

Vermehrte Kontrollen führten nicht nur zu festgestellten Drogendelikten, die sich mehr als verdoppelt haben (+120%), sondern auch zu einer höheren Aufklärungsquote in der Polizeistatistik in Freiburg: Ein Dealer, der beim Verkauf von Drogen auf dem Stühlinger Kirchplatz ertappt wird, muss nicht mehr gesucht werden.

Mehr Aufklärung erfordert auch mehr Kontrolle in Freiburg

Die Polizei in Freiburg hat im Jahr 2017 mehr als 14.000 Personen kontrolliert, über 300 wurden festgenommen, 60 davon kamen in Haft. Mehr als 6000 Menschen wurden durchsucht, rund 1700 Fahrzeuge kontrolliert.

Freiburg in der Kriminalstatistik auf Platz 1

In Baden-Württemberg ist Freiburg auch im Jahr 2017 immer noch in der Kriminalstatistik auf Platz 1 mit großem Abstand zu Platz 2.

 

Kriminalstatistik 2017 Baden-Württemberg nach Fallzahlen

 

Die Anzahl der Wohnungseinbrüche in Baden-Württemberg 2017 ging zurück und wurde besser aufgeklärt

 

Gegenüber Vorjahr deutlich verbessert, gegenüber 2012 sind die Fallzahlen kaum besser

 

Grafiken: Innenministerium Baden-Württemberg

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