Land Baden-Württemberg möchte mehr Geld für Sinti und Roma ausgeben

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In 2014 hatte das Land Baden-Württemberg einen Vertrag mit dem Landesverband der Sinti und Roma unterzeichnet, der eine jährliche Förderung in Höhe von 500.000 Euro vorsah.

Kretschmann möchte mehr Geld ausgeben

Ministerpräsident Winfried Kretschmann möchte ab dem kommenden Jahr mehr Geld für Sinti und Roma ausgeben. Der neue Vertrag, der dem Ende 2018 auslaufenden Vertrag folgen soll, sieht eine Förderung von 700.000 Euro statt bisher 500.000 Euro vor. Für 2020 sind vertraglich bereits 721.000 Euro vereinbart, – von da an soll der Betrag bis 2033 jedes Jahr um zwei Prozent steigen.

Sprache der Sinti soll gefördert werden

Der neue Vertrag soll nicht überwiegend einer besseren Integration der Sinti und Roma dienen, sondern der Förderung der eigenen Sprache und Kultur der Volksgruppe. Bildungs- und Kulturangebote sollen ausgebaut werden und auch die Forschung über die eigene Historie. Im Südwesten Deutschlands leben aktuell ca. 12.000 Sinti und Roma.

Vertragsunterzeichnung 14.November 2018

Der Vertrag soll am 14.11.2018 unterzeichnet werden von Winfried Kretschmann und Daniel Strauß, Vorstandsvorsitzender des Sinti- und Roma-Verbands BW. Die Unterzeichnung ist für 14 Uhr im Neuen Schloss Stuttgart vorgesehen. Der Verband berät auch zugewanderte Roma über soziale Fragen zu Arbeit, Wohnen oder Asyl. Der Baden-Württembergische Verband engagiert sich auch in Süd- und Osteuropa, um Organisationen der Minderheit zu unterstützen.

10% für Integration

Mindestens 10% der Fördersumme soll für Integration und Teilhabe der zugewanderten Roma verwandt werden.

Woher kommen Sinti und Roma?

Beide Gruppen sind vor ca. 900 Jahren aus Indien ausgewandert, dies nimmt zumindestens der Landesverband für die Sinti und Roma in Anspruch. Die Roma ordnen sich nicht einem bestimmen Gebiet zu, während die Sinti sich auf ein bestimmtes indisches Herkunftsgebiet beziehen, welches „Sindh“ genannt wird. Seit Jahrhunderten leben Sinti und Roma in Europa. Schon in 1647 finden sich Hinweise über „deutsche“ Sinti im Hildesheimer Grundbuch, die Roma sind seit Ende des 19.Jahrhunderts in Deutschland nachgewiesen. In Deutschland werden mit der Bezeichnung „Sinti und Roma“ zumeist Roma gemeint, die aus Südosteuropa, vornehmlich Rumänien und Bulgarien eingewandert sind und in diesen Ländern auch heute noch diskriminiert werden. Ältere Generationen kennen diese Volksgruppe noch unter der Bezeichnung „Zigeuner“, die allerdings durch die Verwendung im Dritten Reich negativ besetzt ist und von der Volksgruppe selber ungern gehört wird.

 

 

 

 

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