Die Erzdiözese Freiburg, die bekanntlich jahrelang zu wenig Sozialabgaben und Steuern für zahlreiche Beschäftigte abgeführt hat, macht im Jahr 2017 deswegen einen Bilanzverlust von 84,2 Millionen Euro. Im Jahr 2017 wurden alleine 129,6 Millionen Euro dafür zurückgestellt, – insgesamt betragen die Rückstellungen dafür sogar 158,3 Millionen Euro.
Ob die Kirchensteuerzahler, die im Jahr 2017 alleine schon 524,7 Millionen Euro Kirchensteuer in die Kassen der Erzdiözese gespült haben, sich die Verwendung ihrer Mittel so vorgestellt haben, bleibt fraglich. Die Kirchensteuereinnahmen sind in 2017 um 24 Millionen Euro (4,8%) gegenüber Vorjahr gewachsen.
Die katholische Kirche hatte im Oktober 2017 eingeräumt, über viele Jahre hinweg Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung nicht korrekt abgeführt zu haben, was zu Nachforderungen in dreistelliger Millionenhöhe führen könnte.
Während Gastronomen in Freiburg, die in fünfstelliger Größenordnung Sozialversicherungsabgaben nicht abführen, regelmäßig vor Gericht Strafen aufgebrummt bekommen, ist die Erzdiözese Freiburg bislang straffrei davon gekommen. Seitens der Staatsanwaltschaft Freiburg wurde bereits vor Wochen verlautbart, dass „ein strafrechtlich relevantes Verhalten nicht gefunden werden konnte“. Daher sei auch kein formelles Ermittlungsverfahren in die Wege geleitet worden, – natürlich würden auch weiterhin Akten geprüft, voraussichtlich aber nur noch bis zum Jahresende.
Die Erzdiözese Freiburg hat bis heute noch nicht veröffentlicht, in welchem Volumen genau welche Abgaben nicht gezahlt worden sind und welche Strafzahlungen (Zinsen, Versäumniszuschläge etc.) deshalb gezahlt werden mussten. Ob Erzbischof Burger dies unter der von ihm geforderten Transparenz versteht, bleibt fraglich.