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Die Fluglinie Germania hat in der Nacht zum heutigen Dienstag (5.2.2019) den Flugbetrieb eingestellt und einen Insolvenzantrag eingereicht. Flugreisende, die einen „Nur-Flug“ mit Germania gebucht und bezahlt haben, gehen vermutlich leer aus, – die Flüge finden nicht statt und Forderungen müssen beim Insolvenzverwalter angemeldet werden.

Nicht betroffen: Flüge aus der Schweiz

Alle Flüge aus der Schweiz finden allerdings (noch) statt, da diese Flüge von der Schweizer Germania Flug AG durchgeführt werden, die von der Insolvenz nicht betroffen ist. Daher finden diese Flüge planmässig statt – so die Information vom Dienstagmorgen.

Germania Fluggesellschaft mbH und Germania Flugdienste GmbH: Insolvenzantrag

Ein Insolvenzantrag wurde eingereicht für die folgenden Gesellschaften:

  • Germania Fluggesellschaft mbH
  • Germania Technik Brandenburg GmbH
  • Germania Flugdienste GmbH

Der Insolvenzantrag wurde bereits am Montag, den 4.Februar beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg eingereicht. Eingestellt wurde der Flugbetrieb in der Nacht vom 4. auf den 5.Februar 2019.

Nicht betroffen ist neben der Schweizer Germania Flug Ag auch die Bulgarian Eagle

Gehälter wurden nicht pünktlich gezahlt

Dass die Fluggesellschaft Zahlungsprobleme hat, wurde schon früher offenkundig, zuletzt wurden auch die Gehälter nicht mehr pünktlich gezahlt, sodass Karsten Balke, CEO der Germania Fluggesellschaft mbH keine andere Lösung mehr sah als die Einreichung der Insolvenz. Finanzierungsversuche im Vorfeld waren gescheitert.

 

Pauschalreisende haben bessere Karten

Wer einen Germania-Flug im Rahmen einer Pauschalreise (also z.B. Flug und Hotel) gebucht hat, kann Ansprüche gegen den Reiseveranstalter geltend machen und sollte in der Regel dazu auch einen Flugsicherungsschein erhalten haben. Zur Organisation einer Ersatzbeförderung sollten sich Pauschalreisende an den jeweiligen Reiseveranstalter wenden.

Einen solchen Ersatzbeförderungsanspruch haben aber nicht die Touristen, die den Flug direkt bei der Germania gebucht und bezahlt haben.

Kerosin zu teuer

Die Gesellschaft hatten offenbar nur über ein hauchdünnes Finanzpolster verfügt und führt die Insolvenz auf Kerosinpreissteigerugen im Sommer des vergangenen Jahres bei gleichzeitiger Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar zurück. Überdies habe eine außergewöhnlich hohe Anzahl technischer Serviceleistungen an der Flotte des Unternehmens gegeben.

Nach einer Auswertung der IATA sind in der Tat im Jahr 2018 die Treibstoffkosten der Fluggesellschaften deutlich gestiegen, was aber alle Fluggesellschaften trifft. Auch der Treibstoffverbrauch im Luftverkehr hat deutlich zugenommen:
Infografik: Airlines müssen wieder mehr für Treibstoff ausgeben | Statista Infografik von Statista

 

Piloten nicht bezahlt

Aus Pilotenkreisen war zu hören, dass die Germania bereits in der Vergangenheit u.a. dadurch aufgefallen war, dass ein Teil der Piloten nicht bezahlt wurde, sondern selber dafür bezahlen sollte, dass sie fliegen dürfen (um z.B. ausreichend Flugstunden nachweisen zu dürfen). Statt eines Gehaltes habe es für die Piloten dann ein Käsebrötchen gegeben, war aus Pilotenkreisen zu hören. Die Pleite sei nur eine konsequente Marktbereinigung.

Für 49 Franken mit Germania nach Mallorca

Die Schweizer Germania bietet auch aktuell noch Billig-Flüge zu verschiedenen Destinationen an, z.B. für 49 Franken nach Mallorca oder für 89 Franken nach Gran Canaria.

Germania nach Air Berlin

Nachdem im Jahr 2017 bereits Air Berlin von der Liste der aktiven Fluggesellschaften gestrichen wurde, verschwindet nun mit der Germania die nächste Fluggesellschaft, die den Kampf um Billigtickets und Billigreisende verloren hat.

Weiterführende Links:

 

Von BSF

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