Erzbischof Burger spart – an den Gläubigen in Freiburg

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Der katholische Erzbischof Burger, dessen Erzbistum einen jährlichen Etat über 600 Millionen an Einnahmen und Ausgaben verantwortet, hat bemerkt, dass es Nachwuchsprobleme gibt. Die katholische Kirche, die immer noch am Zöllibat festhält und Priester nicht heiraten lässt – aber gleichzeitig immer wieder unter Mißbrauchsfällen leidet, findet nicht genug Leute, die Pfarrer werden wollen oder können.

Weniger Gläubige sorgen für mehr Kirchensteuern

Es treten zwar jedes Jahr tausende Menschen in der Erzdiözese aus der katholischen Kirche aus, aber die noch in der Kirche verbleibenden Steuerzahler sorgten zuletzt sogar für steigende Kirchensteuereinnahmen. Die Anzahl der Kirchenbesucher geht nur relativ leicht, aber stetig zurück.

Die Antwort der Kirche: Radikalkürzung der Leistung

Wer glaubt, dass die Antwort der katholischen Kirche eine Initiative zur Gewinnung neuer Priester/Pfarrer/Diakone ist oder die Kirche das Angebot für die Gläubigen interessanter machen will, hat sich getäuscht: Auf den leichten Rückgang der aktiven Kirchensteuerzahler, aber die Zunahme der Kirchensteuereinnahmen reagiert die Kirche mit mit dem Vorschlag eines Radikalschnittes: Aus 224 Kirchengemeinden will man dann 40 machen. Ob sich die über 1,8 Millionen Katholiken darüber freuen, muss abgewartet werden. Früher gab es rund 1000 Pfarreien im Erzbistum, – diese hat man ohnehin schon – schmerzhaft für viele – auf 224 Seelsorgeeinheiten zusammengeschrumpft. Nun will man die Einheiten noch einmal auf rund ein Fünftel (!) schrumpfen.

1642 Kirchenaustritte in Freiburg 2018

Im Jahr 2018 sind alleine in der Stadt Freiburg 1642 Menschen aus der Kirche ausgetreten, was den Rekordwert von 2014 (1613) noch einmal überschritten hat, 59% der Kirchenaustritte sind die von Katholiken. Im Jahr 2018 sind 245 Personen mehr in Freiburg aus der katholischen Kirche ausgetreten als in 2017.

674 Millionen Euro Einnahmen in 2019

Für 2019 rechnet die katholische Kirche in Freiburg für die Erzdiözese mit Einnahmen von 674 Millionen Euro, denen 658 Millionen Euro Ausgaben gegenüberstehen. Die Kirche erwirtschaftet also – bei Planerfüllung – einen Überschuss. Alleine 539 Millionen Euro Kirchensteuern stehen für 2019 auf der Einnahmenseite, das sind ca. 11 Millionen Euro mehr als in 2018 – der guten Konjunktur zu verdanken. Beim Personalaufwand wird in 2019 nicht gespart: Statt 130 Millionen in 2018 will man im Jahr 2019 134 Millionen Euro an Vergütungen zahlen, davon 29,3 Millionen an Geistliche (Vorjahr: 28,5 Mio).

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