Kriminalitätsstatistik Baden-Württemberg 2018

albaner

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl hat die Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2018 veröffentlicht. In einigen Bereichen sind Rückgänge zu verzeichnen, andere haben zugelegt. Hier ein Auszug aus dem Zahlenwerk:

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung + 25%

Die Straftategen gegen die sexuelle Selbstbestimmung nahmen im Jahr 2018 in Baden-Württemberg um rund 25% zu. 81,2% der Fälle werden übrigens aufgeklärt, was ein Zehnjahreshöchststand bei der Aufklärungsquote ist. Zum einen dürfte die Anzeigebereitschaft gestiegen sein, zum anderen wurde bereits im Jahr 2016 eine gesetzliche Änderung eingeführt, die statistisch mehr Fälle umfasst. Dennoch haben auch die Übergriffe an sich zugenommen.

1/3 der Täter sind Nichtdeutsche

Mehr als ein Drittel der Tatverdächtigen, denen Sexualstraftaten vorgeworfen werden, sind Nichtdeutsche. Das heißt zum Einen im Umkehrschluss, dass die meisten Sexualstraftaten von Deutschen begangen werden, – zum anderen heißt dies aber auch, dass der Prozentsatz der tatverdächtigen Ausländer deutlich größer als deren Anteil an der Gesamtbevölkerung ist. Türkische, syrische, afghanische, rumänische und italienische Staatsangehörige gehören dabei zu den größten Gruppierungen. Bei Vergewaltigungen und besonders schweren Übergriffen ist der Anteil deutscher und nichtdeutscher Tatverdächtiger annähernd gleich. Bei 83,8% der Fälle handelt es sich um Einzeltäter, – bei 81,6% besteht zwischen Täter und Opfer eine Vorbeziehung. Asylsuchende und Flüchtlinge sind gemäß Kriminalstatistik bei der sexuellen Belästigung im öffentlichen Raum überproportional häufig vertreten.

In 708 von 5.326 Fällen der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung waren Asylbewerber/Flüchtlinge die Tatverdächtigen:

Quelle: Innenministerium BW

7.607 Fälle in 2018

Im Jahr 2018 wurden mit 7.607 Fällen rund 24,5% mehr Fälle als in 2017 verzeichnet, was die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung betrifft:

Quelle: Innenministerium BW

Jugendliche klauen und nehmen Drogen (wenn sie straffällig werden)

Bei der Jugendkriminalität, darunter werden die Tatverdächtigen unter 21 Jahren verstanden, liegt der Schwerpunkt weiterhin bei Diebstahl und Rauschgiftkriminalität. In 2/3 der Diebstahlsfälle handelt es sich um Ladendiebstahl. Bei den Drogendelikten handelt es sich häufig um Cannabis-Besitz oder -Handel. Die Hälfte der Delikte bei Jugendlichen fällt in den Bereich Diebstahl und Drogen, dann kommen erst Körperverletzung, Leistungserschleichung und andere Delikte:

Jugendkriminalität (bis 21) in BW 2018 – Quelle: Innenministerium

Positiv ist, dass die Fallzahlen der Tatverdächtigen zurückgegangen sind: Von 60.462 im Jahr 2017 auf 55.308 im Jahr 2018, davon 22.718 Jugendliche und 7.735 Kinder.

Drogenproblematik nimmt seit Jahren zu

Entweder die Polizei ermittelt gründlicher oder immer mehr Jugendliche nehmen oder handeln Cannabis. Seit 3 Jahren jedenfalls nimmt die Zahl der Tatverdächtigen unter 21 im Bereich Rauschgiftkriminalität (Cannabis) stetig zu.

Cannabis-Delikte bei unter 21-jährigen Tatverdächtigen nehmen zu (Quelle: Innenministerium BW)






Aber auch die Gesamt-Drogen-Kriminalität (also nicht nur beschränkt auf unter-21-Jährige) hat deutlich zugenommen und tut dies schon seit Jahren:

44.483 Fälle von Rauschgift-Kriminalität in 2018 – Quelle: Innenministerium BW

Wohnungseinbrüche haben abgenommen

Im letzten Quartal 2018 hatte man in Freiburg den gegenteiligen Eindruck, doch landesweit haben 2018 die gemeldeten Wohnungseinbrüche zahlenmäßig abgenommen: Von 8.437 Einbrüchen im Jahr 2017 auf 7.126, was einer Abnahme von 15,5% entspricht. Deutsche und Nichtdeutsche sind in etwa zur Hälfte die Tatverdächtigen.

Quelle: Innenministerium BW

Weniger Zuwanderer sind kriminell

Im Jahr 2018 wurden weniger Straftaten durch Zuwanderer registriert, was allerdings auch dem Umstand geschuldet sein dürfte, dass weniger zugewandert wurde. Die Polizei verzeichnete noch 55.642 Fälle von Zuwandererkriminalität (nach 61.100 in 2017). Zieht man die Deliktsgruppe der Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht ab, verbleiben noch 37.841 Fälle (nach 39.750 im Vorjahr). Dominierend sind Körperverletzungen, Ladendiebstahl und Leistungserschleichung. Die Liste der Tatverdächtigen wird von Syrern angeführt.

Ende 2018 lebten in Baden Württemberg 204.729 registrierte Flüchtlinge und Asylsuchende, was ca. 2% der Gesamtbevölkerung ausmacht. 28% (57.124 Personen) dieser Gruppe stammt aus Syrien (oder gibt dies an). Über 22.000 Asylsuchende in Baden-Württemberg wären eigentlich ausreisepflichtig – die meisten davon aus Gambia, Pakistan und Irak. Im Vergleich zu den 22.000 ausreisepflichtigen Personen wirkt die Zahl derjenigen, die der Sonderstab Kriminelle Ausländer im letzten Jahr tatsächlich erfolgreich abgeschoben hat, verschwindend gering: Von 44 Fällen konnte in 34 Fällen eine Abschiebung erfolgen, bei dem Rest wurden Maßnahmen zur Verhinderung der Wiedereinreise getroffen. Der Sonderstab kümmert sich um besonders gefährliche Ausländer/Gefährder.

Quelle: Innenministerium BW

Kinderpornografie nimmt zu

Die Anzahl der Kinderpornografie-Fälle hat in Baden-Württemberg im Jahr 2018 um 35,1% zugenommen: Ca. 850 Fälle wurden verzeichnet, die zu 92,9% aufgeklärt wurden.

1500x Enkeltrick

Der Enkeltrick, mit dem zumeist Senioren telefonisch veranlasst werden, Geld oder Wertsachen zur Verfügung zu stellen, weil ein Verwandter in Not sei, hat um 57,4% auf rund 1.500 Fälle zugenommen. Ein Schaden von rund 2,5 Millionen Euro ist dabei im Jahr 2018 entstanden. Anrufe von falschen Polizeibeamten nahmen ebenfalls drastisch zu (+63,4%). In rund 180 Fällen wurde dabei über 6,7 Millionen Euro erbeutet.

Weniger Abschiebungen in 2018

Abschieben ist gar nicht so einfach musste die Polizei in Baden-Württemberg feststellen: Manchmal ist der Abzuschiebende gar nicht da, wo er sein sollte… ein anderes Mal wehrt er sich mit Händen und Füßen, sodass der Flugkapitän nicht mitnimmt oder es wird ein medizinisches Attest der Nicht-Reisefähigkeit vorgelegt: Im gesamten Jahr 2018 konnten von den 8541 Aufträgen zur Abschiebung nur 3.018 Abschiebungen erledigt werden:

Quelle: Innenministerium BW

Die meisten Straftaten begehen Deutsche

Wer hätte das gedacht? Die meisten Straftaten in Deutschland werden von Deutschen begangen:

Quelle: Innenministerium BW

51%mehr Straftaten durch Nigerianer

Unter den Nichtdeutschen Tatverdächtigen haben die Straftaten durch Nigerianer überproportional zugenommen:

Quelle: Innenministerium BW

25% mehr Morde in Baden-Württemberg

Auch die Anzahl der Morde hat in Baden-Württemberg zugenommen. Insgesamt gab es 384 Straftaten gegen das Leben in 2018 in Baden-Württemberg laut der Kriminalstatistik:

Quelle: Innenministerium BW

5.191 Straftaten auf 100.000 Einwohner

Baden-Württemberg liegt statistisch mit 5.191 Straftaten auf 100.000 Einwohner bundesweit relativ niedrig. 62,7% der Straftaten werden aufgeklärt. Freiburg und Mannheim bilden allerdings mit die meisten Straftaten ab:

Straftaten ohne Ausländerrecht / Anzahl der Fälle (Quelle: Innenministerium BW)
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