Attentäter nutzten den Ostersonntag, um fast gleichzeitig sechs Bombenanschläge an verschiedenen Orten in Sri Lanka zu starten. Nach bisheriger Einschätzung sind mehr als 180 Tote das Ergebnis der grauenvollen Anschläge. Mehr als 450 Menschen sind als Verletzte zu beklagen.
Anschläge während der Ostermesse
Die Anschläge fanden zwischen 8:30 und 9:00 Uhr Ortszeit statt. Tatorte waren drei christliche Kirchen in unterschiedlichen Landesteilen, in denen teilweise die Ostergottesdienste stattfanden und drei Luxushotels in der Hauptstadt Colombo.
Auch Ausländer unter den Toten
Unter den Toten sind auch Ausländer, ob auch Deutsche betroffen sind, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Das Bundesaußenministerium steht in Kontakt mit der Deutschen Botschaft in Sri Lanka, wo man die Informationen sammelt. Ein Krisenreaktionszentrum befasst sich mit den Anschlägen. Bisher bestätigen die Behörden vor Ort den Tod von mindestens 11 Ausländern.
Betroffene Orte der Anschläge:
- Kirche St.Antonius in Colombo
- Kirche St.Sebastian in Negombo
- Kirche in Batticaloa
- Hotel Kingsbury in Colombo
- Hotel Shangri-La in Colombo
- Hotel Cinnamon Grand in Colombo
Bei allen Hotels handelt es sich um Fünfsterne-Hotels, die stark von Ausländern frequentiert werden. Bei den Kirchen handelt es sich um christliche Kirchen.
Vorher wurde vor Anschlägen in Sri Lanka gewarnt
Vor rund zwei Wochen hatte die Polizei in Sri Lanka vor Anschlägen auf Kirchen durch eine Gruppe NTJ, eine radikalislamische Vereinigung, gewarnt. Erkenntnisse eines anderen Geheimdienstes waren Anlass für die Warnung.
Sri Lanka buddhistisch geprägt
Die Bevölkerung Sri Lankas ist mehrheitlich buddhistisch geprägt, es gibt aber auch rund 6,1% Katholiken unter der Bevölkerung.
Krisenstab im Auswärtigen Amt
Das Auswärtige Amt hat einen Krisenstab eingerichtet. Besorgte Angehörige können sich unter Tel. 030-50000 melden.
Update vom 21.4.2019, 12:21 Uhr:
Zwei weitere Anschläge nach den 6 Anschlägen
Nach den sechs Anschlägen (s.o.) hat es noch mindestens zwei weitere Anschläge gegeben:
- auf ein kleines Hotel in Dehiwala-Mount Lavinia, ein Vorort der Großstadt Colombo
- auf ein noch nicht näher bezeichnetes Ziel in Orugodawatta, ein weiterer Vorort von Colombo
Briten, Japaner, Niederländer und Amerikaner unter den Opfern in Sri Lanka
Glaubt man Angaben aus den Krankenhäusern sind mindestens die folgenden Nationalitäten unter den ausländischen Toten vertreten: Briten, Japaner, Niederländer und US-Amerikaner