Die Restaurantkette Vapiano hat auch im zweiten Quartal 2019 rote Zahlen geschrieben. Der Verlust im ersten Halbjahr 2019 stieg auf 34,3 Millionen Euro. Statt Gewinne erwirtschaftet die Kette, bei der Kunde im Stehen warten muss, bis er bestellen darf und anschließend warten darf, bis er sein Essen selber holen kann, im Gegenzug aber ähnliche Preie wie im Restaurant bezahlt, Verluste.
Bereinigter Umsatz sank um 3,2%
Wohl stieg der Gesamtumsatz, aber lediglich durch Neueröffnungen und Zukäufe bedingt, -hier konnte man 196,9 Mio Euro erreichen (Vorjahr: 175,1), aber runtergerechnet auf dieselbe Fläche sank der Umsatz um 3,2%. Die Verbraucher kehren Vapiano also den Rücken zu.
Vapiano zu schnell gewachsen
Als eine der Fehlerquellen wollen Vapiano-Manager ein zu schnelles Wachstum ausgemacht haben. Es wurden in zu kurzer Zeit zu viele neue Filialen aufgemacht. Eine Expansion nach Schweden erwies sich als Verlustbringer. Der letzte Vapianochef verließ das Unternehmen, eher er Einjähriges feiern konnte. Mit Lokalen rund um die Welt hat man sich wohl verzettelt, man findet Vapiano-Filialen mittlerweile auch in Taiwan, Saudi-Arabien, Australien und Aserbeidschan. Dabei hat man offensichtlich den Heimatmarkt vernachlässigt. Die US-Geschäfte wollte man zuletzt verkaufen, tat sich aber mit der Käufersuche schwer.
Eigenkapital schrumpft weg
Das Eigenkapital der Kette schrumpfte seit Jahresbeginn von 47 Millionen Euro auf 12 Millionen Euro, um die Verluste aufzufangen. Eine Nettoverschuldung von 470 Millionen Euro drückt auf die Bilanz.
2018 war für Vapiano schon nicht lustig
Bereits in 2018 waren die Zahlen mehr als enttäuschend: Bei einem Umsatz von 372 Millionen Euro produzierte die Kette einen Verlust von 101 Millionen Euro.
Britin nun Chefin
Die neue britische Chefin (Vanessa Hall) der Vapiano-Kette will das Unternehmen in wenigen Jahren wieder in die Gewinnzone bringen. Bis 2021 will sie dieses Ziel erreicht haben. Von den über 200 Restaurants der Kette sind etwa ein Drittel in Deutschland, wo die Kette ihren Anfang nahm.