Limburg: Syrer kapert Lkw und rast in Pkws – Terror

Polizei Gruppenvergewaltigung Mülheim

Am späten gestrigen Montag (17:20 Uhr) hat ein Syrer, der seit 2015 in Deutschland ist, einen Lkw in Limburg gekapert und ist ein Reihe mit Personen besetzter Pkws gerast. Den Lkw der Spedition P. hatte er erst kurz zuvor gekapert, indem er die Fahrertür des Lkws aufriss und den Fahrer zum Verlassen des Fahrerhauses nötigte. Der Anfang 30-Jährige Lkw-Dieb habe den Fahrer aus dem Lkw gezerrt. Dieser fragte noch zweimal „Was willst Du von mir?“ – bekam aber keine Antwort.

Bei der Kollision wurden nicht nur mehrere Personen in den Pkws, sondern auch der syrische Lkw-Fahrer verletzt. Er verließ selbstständig das Fahrerhaus und setzte sich unter eine Platane. Passanten, die die Situation zunächst nicht vollständig einschätzen konnten, liefen ihm zu Hilfe, wollen dann aber „Allah“-Rufe gehört haben. Der Mann ist in Polizeigewahrsam. Er sei bei der Polizei bereits aktenkundig, allerdings nicht als Gefährder registriert. Seit 2016 genieße er „subsidiären Schutz“ in Deutschland.

Mitten in der Innenstadt von Limburg

Der Anschlag ereignete sich mitten in der Innenstadt von Limburg – ausgerechnet vor dem dort liegenden Landgericht. Sieben oder Acht Pkws seien ineinander geschoben worden. Die Polizei hat die ganze Nacht ermittelt und vor Ort Spuren gesichert – erst am Dienstagmorgen wurde der Lkw entfernt und sichergestellt. Sieben Verletzte sind in Krankenhäuser eingeliefert worden, daneben gab es ambulante Behandlungen.

Polizei bittet um Hinweise

Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer Fotos oder Videos während oder kurz nach der Tat gemacht hat, soll diese der Polizei zur Verfügung stellen, dafür wurde folgende Webseite eingerichtet:

https://polizei-hinweise.de/formular/index.php?form=limburg

Anschlag erinnert an Nizza und Berlin

Der Anschlag erinnert an die Anschläge mit Lkws in Berlin und Nizza 2016, bei denen jeweils zahlreiche Menschen verstarben.

Generalstaatsanwalt statt Bundesanwaltschaft

Bis zum Dienstagmorgen ist für den Vorgang noch die Generalstaatsanwaltschaft zuständig, die Bundesanwaltschaft (die bei islamistischen Terroranschlägen zuständig wäre) sieht noch keine Zuständigkeit.

Untersuchungen im Umfeld des Lkw-Fahrers

Noch laufen Untersuchungen im Umfeld des 1987 geborenen Fahrers auf Hochtouren, – auch auf etwaige Drogen-, Beziehungs- oder psychische Probleme. Das ZDF will am Dienstagmorgen aus Sicherheitskreisen erfahren haben, dass man die Tat in einen „terroristischen Hintergrund“ einsortiere. Die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt hat dies jedoch bis zum Morgen nicht bestätigt.

Stand Omar unter Drogen?

Der Fahrer habe auf Nachfrage Helfern gegenüber „Mohammed“ als seinen Namen genannt. Mehrere Helfer hatten den Eindruck, er sei „abwesend, wie unter Drogen“. Nach angeblichen „Allah“-Rufen sei er zunächst von Helfern festgehalten, später mehr als 1 Stunde im Rettungswagen mit Handschellen fixiert worden. Lebensgefährliche Verletzungen habe er nicht davon getragen. Der Name des Täters wird allerdings aus Sicherheitskreisen nicht mit „Mohammed“, sondern mit „Omar A.I.“ bezeichnet.

Wohnungsdurchsuchungen in der Nacht

Noch in der Nacht hat ein Spezialeinsatzkommando die Räume des Verdächtigen in Langen/Offenbach gestürmt und durchsucht. Dabei handelt es sich anscheinend um den letzten Aufenthaltsort des Täters in einem Gasthaus. Eine zweite Wohnung im Kreis Limburg-Weilburg wurde ebenfalls durchsucht. U.a. wurden USB-Sticks und Mobiltelefone sichergestellt. Behörden hätten die Wohnräume in dem Gasthaus finanziert, in denen er seit ca. 1 Jahr gelebt haben soll.

Mehrere Lkw-Kaperversuche am Montag

Der Täter hatte am Montag nachmittag bei mehreren Lkw-Fahrern in Limburg versucht, das Führerhaus zu kapern, verblieb aber mehrmals erfolglos, wie die Ermittlungen zwischenzeitlich ergaben. Erst gegen 17:20 Uhr gelang es ihm, einen Fahrer aus der Kabine zu zerren.

Festsetzung erfolgte durch Bundespolizisten in zivil

Die Festsetzung des Täters erfolgte durch drei Bundespolizisten, die zufällig in zivil vor Ort waren. Die drei Polizeianwärter im ersten Dienstjahr befanden sich eigentlich in Freizeit in Tatortnähe. Der Täter leistete Widerstand.

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