Rot am See in BaWü: Mehrere Tote nach Schüssen

Polizei Gruppenvergewaltigung Mülheim

Eilmeldung: In Rot am See sind nach Schüssen vor einem Gebäude mehrere Tote zu beklagen, Augenzeugen sprechen von 6 Toten nach Schüssen am und in einem Gebäude an der Bahnhofstraße. In dem Gebäude befindet sich auch eine Gaststätte („Deutscher Kaiser“), die der Vater (Klaus) des Täters betrieben hat. Rot am See liegt nordöstlich von Stuttgart zwischen Rothenburg ob der Tauber und Crailsheim.

Täter festgenommen

Die Polizei soll den Täter – einen 26-jährigen Mann namens Adrian – festgenommen haben. Der Bereich um den Tatort in dem Ort im Landkreis Schwäbisch Hall ist gesperrt. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. Für den späten Nachmittag ist eine Pressekonferenz anberaumt.

Beziehungsstreit wohl Ursache der Schiesserei

Ein Beziehungsdrama ist wohl die Grundlage der Schüsse, teilt die Polizei mit. Täter und Opfer haben sich nicht nur gekannt, sondern waren verwandt.

Die Polizei twitterte nach der Tat, dass es sich wohl um eine Beziehungstat in Rot am See handele

Neben sechs Toten auch zwei Schwerverletzte in Rot am See

Neben den sechs Toten sind wohl auch zwei Schwerverletzte zu beklagen. Einer davon schwebt noch in Lebensgefahr. Unter den Opfern sind auch die beiden Eltern des Todesschützen, der als Sportschütze eine Waffenbesitzkarte für die halbautomatische Handfeuerwaffe hatte, mit der er die tödlichen Schüsse abgegeben hat. Die Polizei fand zwei Tote in der Gaststätte, die sein Vater (65) wohl betrieben hat und vier Tote außerhalb des Gebäudes. Alle Opfer stehen in einem familiären Verband. Alle Opfer sind – wie der Täter – Deutsche.

Täter stammt aus Rot am See

Der Täter, ein Deutscher, stammt aus Rot am See und war auch im Objekt gemeldet, in dem die Tötungen stattfanden. 2012 hatte er in Lahr am Clara-Schumann-Gymnasium Abitur gemacht. Ausgezeichnet wurde er damals für besonders gute Leistungen. Insgesamt sind 3 Männer (69,65 und 36) und 3 Frauen (62,56 und 36) erschossen worden. Zwei Jugendliche (12 und 14), die der Täter auch bedroht hat, werden psychologisch betreut und sind ebenfalls mit dem Täter verwandt. Die beiden Jugendlichen hatten die Erschießungen mit ansehen müssen.

Mutter wollte nur zur Beerdigung

Besonders tragisch in dem Fall: Die Mutter Sylvia(56) des Täters lebte gar nicht in dem Ort und war dort an diesem Tag nur zu Besuch – auf der Durchreise zur Beerdigung ihrer eigenen Mutter Adelheid in Schwepnitz, im Osten der Republik. Sie hatte ihre Tochter aus erster Ehe und zwei Enkelkinder dabei. Angereist war sie aus dem Schwarzwald – aus dem Raum Offenburg/Freiburg. Gewohnt haben Sie in Lahr, wo die Mutter des Täters in einer Doppelhaushälfte wohnte.

Der Täter wird am Samstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Mit der Anordnung von Untersuchungshaft darf gerechnet werden.

Täter rief selber bei der Polizei an

Der Täter rief gegen 12:48 Uhr selber bei der Polizei an und meldete die Erschießungen. Weniger als 10 Minuten später waren die ersten Polizisten vor Ort. In ersten Vernehmungen hat der Täter keinen Grund für die Tötungen genannt. Der Täter hat die Polizeibeamten vor dem Gebäude erwartet, – seine Waffe (eine Pistole mit Kal. 9 mm ) hatte er zwischenzeitlich im Gebäude abgelegt. Der Täter galt im Ort als Einzelgänger, der häufig Zeit vor dem Computer verbrachte.

Deutscher Kaiser in Rot am See

Die Gaststätte ‚Deutscher Kaiser‘ in Rot am See war früher unter ‚Gaststätte Schurr‘ bekannt und wurde von Otto Schurr betrieben. Die letzte Zeit hatte die Gaststätte nur noch sporadisch geöffnet und wurde vor allen Dingen von jungen Sportlern, z.B. Fußballern genutzt.

Täter war Mitglied im Schützenverein

Im Dorf gibt es zwei Schützenvereine. Nachdem der Täter zunächst in einem von beiden (‚Schützenverein Brettenfeld-Rot am See e.V.‘) Mitglied war, wechselte er in den anderen Verein (‚Schützenverein Beinbach e.V.‘), um sich vor allen Dingen dem Kleinkaliberschießen zu widmen. Der Vater des Schützen engagierte sich im örtlichen Fußballclub, die Schwester im Turnverein.

Täter zog erst vor drei Jahren nach Rot am See

Der Täter ist erst vor drei Jahren zu seinem Vater nach Rot am See gezogen, hatte vorher bei der Mutter gelebt. Die, die ihn im Ort kannten, konnten sich nicht vorstellen, dass er Vater, Mutter, Onkel, Tante und zwei Stiefgeschwister umbringt und dazu noch seine Großeltern väterlicherseits schwer verletzte.

Besonders traurige Beerdigung in Schwepnitz

Der Opa des Täters hatte am Samstag (25.1.2020) eine besonders traurige Beerdigung. Neben der Aufgabe, der Urnenbeisetzung seiner Frau beizuwohnen, die Ende 2019 kurz vor ihrem 78.Geburtstag gestorben ist, hatte er noch den Schmerz zu verarbeiten, dass am Vortag seine Tochter, die Mutter des Täters von seinem Enkel ermordet worden ist. Eigentlich wollte die Täter-Mutter nur zur Beerdigung ihrer eigenen Mutter Adelheid anreisen.. Doch Tochter Sylvia wurde auf dem Weg zur Beerdigung selbst getötet. Opa Wolfgang hat damit nach dem Tod seiner Frau Adelheid auch den Verlust seiner Tochter, seines Schwiegersohns, seiner Enkel, der Schwester des Schwiegersohns und den ihres Mannes zu verkraften.

Trauer auch am Klinikum Achern

Am Klinikum Achern ist die Trauer auch groß. Dort arbeitete die Mutter des Täters als Hebamme, die nunmehr in Rot am See erschossen wurde.

Update vom 26.1.2020:

Der Täter wurde zwischenzeitlich – nach einer Anhörung beim Haftrichter in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert, in der die Untersuchungshaft verbringen soll. Vor dem Haftrichter soll er Angaben zur Tat gemacht haben. Auch wenn der vermeintliche Täter seine Täterschaft mindestens in dem Anruf bei der Polizei kurz nach der Tat eingeräumt hat, gilt juristisch solange die Unschuldsvermutung, bis er rechtskräftig verurteilt wird.

Ein zwischenzeitlich im gleichen Ort (Rot am See) auftretender Fall, wo jemand mit einer Schreckschusspistole geschossen hat, steht in keinem Zusammenhang mit den Tötungen am Freitag – bis auf einen möglichen Nachahmer-/Trittbrettfahrereffekt. Der Schreckschusspistolen-Schütze wurde nach SEK-Anforderung widerstandslos aus seiner Wohnung geholt und wegen einer psychischen Auffälligkeit in eine entsprechende Klinik eingewiesen.

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