In Freiburg steigt die Zahl der mit dem Corona-Virus infizierten Personen nicht, aber in Baden-Württemberg nimmt die Anzahl genau wie in NRW und anderen Bundesländern zu.
91 Corona-Patienten in BW
Aktuell sind per Stand 6.3.2020 morgens in Baden-Württemberg 91 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. In Heidenheim gibt es zwei neue Corona-Fälle: Eine 64-jährige und eine 32 Jahre alte Frau. Im Landkreis Esslingen nahm zuletzt die Anzahl der Infizierten um 8 zu. Davon waren fünf Frauen Frauen und ein Mann Teilnehmer einer Reisegruppe, die sich wohl in Südtirol infiziert hat. Ein weiterer Mann hat sich im italienischen Livigno infiziert.
Auch im Bodenseekreis wurde bei einer Italien-Rückkehrerin eine Infektion festgestellt, die zur stationären Aufnahme führte. Sie war in Südtirol.
Im Zollernalbkreis wurden auch 8 neue Infektionen festgestellt, die sich wohl mehrheitlich in Brixen/Südtirol infiziert hatten.
In Stuttgart wird die Infektion eines Mannes auf eine Reise in die Lombardei zurückgeführt, ein Mann aus Ravensburg war zuvor in Südtirol und eine 18-jährige Person aus Karlsruhe hat sich Infektion wohl in Südtirol geholt.
Südtirol zum Risikogebiet erklärt
Das Robert-Koch-Institut erklärte aufgrund der Vielzahl der Infektionen, die wohl auf einen Aufenthalt in Südtirol zurückgehen, dieses Gebiet zum Risikogebiet. Damit sind folgende Gebiete/Regionen laut Robert-Koch-Institut Risikogebiete:
- China: Provinz Hubei (inkl. Stadt Wuhan)
- Iran: Teheran, Provinz Ghom
- Italien: Südtirol, Lombardei, Emilia-Romagna und die Stadt Vo in der Provinz Padua in der Region Venetien
- Südkorea: Provinz Gyeongsanguk-do
Während Reisen nach China, Südkorea und Iran eher seltener aus Baden-Württemberg angetreten werden, dürften viele Baden-Württemberger ihren Urlaub in Italien verbracht haben. Wer in den betroffenen Regionen in den letzten 14 Tagen war, ist herzlich eingeladen, erstmal nicht in die Öffentlichkeit zu gehen, sondern sich selber in Quarantäne zu begeben, bis ausgeschlossen ist, dass man sich infiziert hat. Dies gilt inbesondere für Menschen, bei denen sich Erkältungssymptome zeigen.
Große Messen abgesagt
Obwohl es noch keinen einzigen Fall einer Infektion in Deutschland gibt, der auf eine Ansteckung auf einer Messe in Deutschland zurückzuführen ist, wurden zahlreiche Messen in Deutschland abgesagt, so z.B. auch die
- IBO Verbrauchermesse in Friedrichshafen
- Aqua-Fisch-Messe in Friedrichshafen
- Lörracher Regiomesse
- Bildungsmesse didacta in Stuttgart
In Lörrach wurden Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern bis Ende März verboten.
Überblick Corona-Virus-Infizierte in Baden-Württemberg
Per Stand 6.3.2020 morgens stellt sich die Anzahl der Infizierten im Ländle wie folgt dar:
- Kreis Esslingen: 13
- Kreis Heilbronn: 12
- Zollernalbkreis: 10
- Freiburg: 8
- Mannheim: 4
- Ulm: 4
- Bodenseekreis: 3
- Landkreis Heidenheim: 3
- Landkreis Ludwigsburg: 3
- Ostalbkreis: 3
- Rhein-Neckar-Kreis: 3
- Stuttgart: 3
- Landkreis Tübingen: 3
- Alb-Donau-Kreis: 2
- Landkreis Göppingen: 2
- Heidelberg: 2
- Rems-Murr-Kreis: 2
Bemerkenswert dabei ist, dass auch die Durchführung großer Messen mit internationalem Publikum offenbar nicht für eine epidemieartige Verbreitung gesorgt hat. So fand Ende Februar die Retro Classics Messe in Stuttgart mit einer fünfstelligen Anzahl an Messebesuchern und zahlreichen Ausstellern aus dem Ausland, auch aus Italien statt und dennoch werden im Raum Stuttgart keine vermehrten Infektionsfälle vermeldet.
Freiburg hält an Messen fest
Möglicherweise hat das auch Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn dazu gebracht, die Messen in Freiburg erst einmal nicht abzusagen. Er ruft zur Besonnenheit auf. Abstand halten, Hände waschen, ggf. auf das Händeschütteln verzichten und Reisen nach China und in den Iran erst einmal zurückstellen.