Neuer Corona-Schnelltest aus Düsseldorf zugelassen

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Die in Hilden bei Düsseldorf sitzende Firma Qiagen kann sich im Moment vor Aufträgen kaum retten. Auch eine aufgestockte Produktion kann der Nachfrage nicht Herr werden. Das Biotech-Unternehmen hat einen Coronavirus-Schnelltest auf den Markt gebracht und dazu eine Sondergenehmigung erhalten, die es ermöglicht, dass das Produkt schneller auf den Markt kommt.

QIAstat-Dx SARS-CoV-2-Test für Labore

Der neue QIAstat-Dx SARS-CoV-2-Test ist für klinische Labore in der ganzen Welt bestimmt, vor allem aber für Deutschland, betonte der Firmenchef Thierry Bernard, der als CEO den Geschäftsbereich Molekulardiagnostik bei dem Biotech-Unternehmen leitet.

Ergebnis in einer Stunde

Der Test gehört zu den schnellsten Tests auf dem Markt: In etwa einer Stunde hat man ein Ergebnis. Er ist auch sehr einfach durchzuführen: Man nimmt einen Abstrich aus dem Rachen und den Nasennebenhöhlen, füllt diesen in eine fertige Kartusche, die dann in ein Gerät eingelegt wird. Nach spätestens einer Stunde ist das Ergebnis da. In der Kartusche ist die gesamte Chemie für die Verarbeitung und Analyse der DNA- und RNA-Proben enthalten. Neben diesem Schnelltest stellt Quiagen in Hilden auch Komponenten für herkömmliche Coronavirus-Tests her.

7 Tage die Woche in 3 Schichten

Das Unternehmen produziert die Tests aktuell im 3-Schicht-Betrieb rund um die Uhr, 7 Tage die Woche und kann noch nicht alle Aufträge erfüllen. Das zur Analyse benötigte Grundgerät ist weltweit bereits mehr als 1000x im Einsatz.

Was kostet eigentlich so eine Testkartusche für den Corona-Schnelltest?

Eine Kartusche für den Corona-Schnelltest schlägt mit rund 90 Euro zu Buche. Allerdings muss man vorher das dazugehörige Testgerät (QIAstat-Dx) kaufen, welches einen niedrigen fünfstelligen Betrag kostet.

CE-Kennzeichnung

Das Gerät mit seinen Kartuschen zur Coronavirus-Erkennung hat die CE-Kennzeichnung für den Verkauf als in-vitro-Diagnosetest (IVD) zum Nachweis von SARS-CoV-2 erhalten. Es dürfte daher für viele Kliniken und Städte ein mögliches Hilfsmittel im rechtzeitigen Erkennen von Erkrankungen sein. Das Testkit zum Schnelltest ist die erste für den Einsatz in der Coronavirus-Epidemie zugelassene syndromische Testlösung und kann das Virus anhand einer einzigen Probe innerhalb einer Stunde von 21 anderen Erregern schwerwiegender Atemwegsinfektionen bei Patienten mit ähnlichen Symptomen unterscheiden. Für Ärzte ist es daher ein sicheres Mittel zu unterscheiden, ob jemand an einer „herkömmtlichen“ Grippe oder am neuen Coronavirus erkrankt ist.

Test auf zwei bestimmte Gene

Der neue Test ist ein Multiplex-Nukleinsäuretest, der einen Abstrich aus Nase und/oder Rachen auswertet und dabei auf zwei bestimmte Gene testet, die als Nachweis des Erregers SARS-CoV-2 gelten, dem Erreger zur Krankheit COVID-19, umgangssprachlich „Corona“ genannt.

Firma Quiagen bald in US-Hand?

Die Firma Qiagen hat weltweit ca. 5.000 Mitarbeiter, davon rund 1250 in Hilden bei Düsseldorf, wo auch die Firmenzentrale sitzt. Das Unternehmen wurde einst von einem Wissenschaftlerteam aus der Universität Düsseldorf heraus gegründet (1984) und wuchs die letzten Jahre überdurchschnittlich. Das US-Unternehmen Thermo Fisher, welches auch einen Ableger in Freiburg im Breisgau unterhält, hat Anfang März bekundet, Qiagen für den Preis von rund 11,5 Milliarden Dollar kaufen zu wollen. Aktionären wolle man 39 Euro je Aktie zahlen. Ende letzten Jahres hatte Qiagen eigentlich alle vorliegenden Übernahmeangebote ausgeschlagen.

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