In einem Schlachthof im baden-württembergischen Birkenfeld scheint das Coronavirus grassiert zu haben: Von den dort beschäftigten Personen sind ca. 300 mit dem Coronavirus infiziert, darunter mehr als 200 Rumänen. Ein Großteil der dort Beschäftigten sei über Subunternehmen dort eingesetzt. In rumänischen Medien ist von rund 500 Rumänen die Rede, die insgesamt dort arbeiten.
Infizierte in Quarantäne
Diejenigen, bei denen man eine Infektion nachgewiesen hat, befinden sich aktuell in Quarantäne. Bei den meisten wären nur leichte Symptome zu sehen. Bereits Anfang April fielen erste Arbeiter mit Symptomen dort auf. Nachdem zunächst ein Mitarbeiter positiv getestet wurde, fielen zunächst rund zehn weitere auf. Zwischenzeitlich hat man das Virus bei rund 300 Beschäftigten festgestellt. Das örtliche Gesundheitsamt bestätigt den Vorfall.
Erbärmliche Gemeinschaftsunterkünfte
Die rumänischen Beschäftigten sind zu einem großen Teil in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht, die von lokalen Politikern wegen ihrer „erbärmlichen hygienischen Verhältnisse“ kritisiert worden sind. Lokale Behörden haben zunächst versucht, den Vorgang „unter dem Tisch zu halten“ und weder über die Art des Betriebs noch den Namen des Betriebs oder die Unterkünfte berichtet.
Teilweise haben 16 Personen in Vierzimmer-Wohnungen gelebt und sich Räume wie Bad oder Küche geteilt. Das Unternehmen, in dem die Beschäftigten gearbeitet hatten, sieht sich Kritik von Behörden ausgesetzt. Listen mit Wohnsitzen der Beschäftigten seien z.B. erst nach Androhung eines Zwangsgeldes in fünfstelliger Höhe herausgegeben worden.
Ostermontag bereits 90 positive Tests – Behörden überfordert
Bereits am Ostermontag habe es 90 positive Tests gegeben. Erst vor kurzem habe man aber damit begonnen, die Infizierten in einer Quarantäne-Station unterzubringen. Damit habe man wertvolle Zeit verloren, in der sich viele weitere Menschen infiziert haben, werfen Kritiker ein. Die Firma Müller Fleisch hat sich bereit erklären, einen Teil der Quarantäne-Kosten zu übernehmen.