Lange hat es gedauert, mehrfach wurde der Termin verschoben, – seit heute Nacht ist sie nun downloadbar: Die vom Staat gewünschte Corona-App des Robert-Koch-Instituts.
Die App kann kostenlos auf freiwilliger Basis heruntergeladen werden und benötigt einen Bluetooth-Zugriff.
Offizielle Download-Seite für Corona-App
Die Corona-App kann mit allen Android-basierten Smartphones im Google Play Store heruntergeladen werden:
I-Phone-User & Corona App
Für Apple-Geräte wie das I-Phone gibt es die App im Itunes App Store:
https://www.apple.com/de/ios/app-store/
Datenschutz sei groß – aber Gesetz Fehlanzeige
Der Datenschutz der App sei groß, aber ein gesondertes Gesetz, wer Zugriff auf die Daten hat, wolle man dazu nicht erlassen, hieß es von Seiten der Bundesregierung. Die Kontaktdatenspeicherung erfolge überdies dezentral. SAP und Robert-Koch-Institut pflegten bei der Entwicklung einen intensiven Austausch mit Datenschützern, um auch deren Anforderungen gerecht zu werden.
Frankreich war schneller mit der Corona-App
In Frankreich wurde bereits in der Woche zuvor eine entsprechende App veröffentlicht (Stop Covid), die mittlerweile millionenfach heruntergeladen wurde. In Deutschland verzögerten zuletzt Verbesserungsvorschläge des TÜVs die Freigabe.
Keine Standort-Aufzeichnung
User, die Angst davor haben, dass die App Standort-Daten speichere, können beruhigt werden: Das ist nicht der Fall. Aufgrund des offenen Quellcodes kann man dies auch überprüfen. Es werden weder personenbezogene Daten noch Standorte gespeichert.
Wie funktioniert die App?
Wer die App installiert, muss auch Bluetooth für die App freigeben. Die App erkennt dann, ob man sich länger näher als ca. 2 Meter an einem anderen App-Nutzer befindet. Hat dieser in seiner App den Status „infiziert“ gesetzt, warnt die App alle, die dem Infizierten länger näher als 2 Meter gekommen sind.
- Bedingung 1: Der Infizierte muss wissen, dass er infiziert ist
- Bedingung 2: Der Infizierte muss auch die App installiert haben
- Bedingung 3: Der Infizierte muss den Status „infiziert“ gesetzt haben
Eine solche App macht daher nur Sinn, wenn möglichst viele in Deutschland diese App herunterladen und nutzen.
Kann man irrtümlich oder absichtlich einen falschen „Infiziert-Status“ setzen?
Man kann nicht einfach in der App sich selber als infiziert „anhaken“ oder den Status auf infiziert setzen. Das ist nur möglich, wenn man einen Positiv-Test erhält. Dann gibt das testende Labor einen QR-Code, mit dem man den Status ändern kann (und sollte). Damit soll verhindert werden, dass Spassvögel sich als infiziert kennzeichnen, obwohl dies gar nicht so ist. Auch sollen so Bedienfehler ausgeschlossen werden.
In Australien Corona-App eher ein mäßiger Erfolg
Australische Programmierer waren etwas schneller als die deutschen Software-Experten, die sich allerdings auch mit Datenschutzfragen viel intensiver beschäftigt haben: Dort gibt es die App schon länger. Nach Medienberichten (The Guardian) dort konnte im ersten Monat damit exakt ein Mensch (in Worten: einer) gewarnt werden. Allerdings ist auch die Zahl der Neuinfektionen in Australien seit Wochen sehr niedrig und liegt täglich im einstelligen Bereich. Die statistische Wahrscheinlichkeit, einen infizierten Menschen in Australien zu treffen, geht daher auch gegen Null. Ob mit oder ohne COVID Safe App.
Deutsche Corona App nimmt nur wenig Platz weg
Die deutsche Corona App nimmt nur wenig Speicherplatz in Anspruch. Der Download umfasst nur ca. 16 Megabyte.
Schützt die Corona-App vor Ansteckung?
Die Corona-App schützt in keinster Weise vor einer Ansteckung. Sie informiert im Optimalfall nur darüber, wenn man Kontakt zu jemandem hatte, bei dem eine Coronavirus-Infektion festgestellt wurde. Das gibt einem die Möglichkeit und auch die Empfehlung, sich selber testen zu lassen. Auch wer ein Smartphone mit der App bei sich trägt, kann sich genauso bei anderen Personen anstecken wie jemand, der kein Smartphone und keine App hat. Einhaltung von Abstandsempfehlungen und das Tragen eines Mundschutzes in Umgebung vieler Menschen ist nach wie vor der sicherste Tip, sich nicht anzustecken.