Oppenau: Waldläufer und Waffennarr Yves R. gefasst

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Der 31-jährige vorbestrafte Oppenauer Waldläufer Yves R., der vier Polizisten die Pistolen in einer Gartenhütte bei Oppenau abnahm und durch mehrere Hundert Polizisten tagelang erfolglos gesucht wurde, ist gefasst worden.

Festnahme am Freitagnachmittag

Die Festnahme des Waldläufers Yves R. erfolgte am heutigen Freitagnachmittag (17.7.2020) – vier Pistolen konnte die Polizei ebenfalls sicherstellen. Gefasst wurde er im Oppenauer Ortsteil Ramsbach in der Nähe eines Lokals („Bierhäusle“).

Aus der Bevölkerung wurde wohl ein Hinweis abgegeben, der zur Festnahme geführt hat.

Die Polizei, die eine Woche kreuz und quer in dem Gebiet gesucht hatte und ihn bislang nicht gefunden hatte wird nach Restarbeiten den Großeinsatz am Wochenende beenden.

Suchaktion beendet

Die Polizei beendet damit ihre seit vergangenen Sonntag durchgeführte Suche,an der zeitweilig mehr als 200 Polizisten beteiligt waren und auch Hubschrauber mit Wärmebildkameras im Einsatz waren. Ausgangspunkt war eine polizeiliche Überprüfungsaktion, bei der vier Polizisten alles richtig gemacht haben, als sie einen stadtbekannten Waffennarr zum Verlassen einer unberechtigt genutzten Waldhütte aufforderten, der dann umgekehrt unter Waffenvorhalt die Herausgabe der Dienstpistolen forderte.

Der in der Hütte angetroffene Yves R. war in dem Dort aufgewachsen, stadtbekannt und in der Vergangenheit mehrfach wegen Waffendelikten aufgefallen. Es wurden bei ihm nicht nur unberechtigt Waffen zuvor aufgefunden, sondern er schoss auch auf eine weibliche Bekannte mit einer Armbrust. Während er im Gefängnis saß, absolvierte er eine Schreinerlehre, flog aber zuletzt aus einer Mietwohnung, die geräumt werden musste, weil er keine Miete zahlte und hauste im Auto, im Wald oder nächtigte bei einer Schwester seiner Mutter. Seit einer Woche galt er als verschwunden, nachdem er mit den Waffen, die die Polizisten ihm gegeben haben, in einen Wald verschwunden war.

Trotz Großaufgebot der Polizei ist nicht gelungen, den Waffennarr vorher aufzuspüren.

Mantrailer-Hund hat Fährte aufgenommen

Nachdem aus der Bevölkerung zwei Hinweise auf einen Aufenthaltsort des Gesuchten erfolgten, wurden Mantrailer-Hunde eingesetzt, um ihn zu finden.

Gefunden wurde er sitzend in einem Gebüsch und hatte vier Pistolen vor sich auf den Boden gelegt, dazu ein Schriftstück. Bei der Festnahme durch ein SEK wurde der Täter leicht verletzt. Der Zugriff fand um 17:17 Uhr statt. Ein SEK-Beamter zog sich durch ein Beil oberflächliche Schnittverletzungen zu, die aber nicht lebensbedrohlich sind.

Dem Gesuchten wurde nach der Festnahme eine Blutprobe entnommen, um festzustellen, ob Rauschmittel im Körper sind. Eine psychiatrische Begutachtung soll auch noch stattfinden. Am Samstag soll er einem Haftrichter vorgeführt werden, der dann entscheidet, ob er in Haft genommen wird.

Insgesamt wurden 5 Waffen gefunden

Bei der Festnahme wurden insgesamt 5 Waffen gefunden: Die vier Pistolen, die den Polizisten abgenommen worden waren und eine weitere Waffe. Die Polizei untersucht noch, ob es sich dabei um eine scharfe Waffe handelt.

Bundesweites Aufsehen

Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt, weil gleich vier Polizisten sich haben ihre scharfen Schusswaffen abnehmen lassen und offenbar die Gefahr, die von einem Waffennarr ausging unterschätzt haben. Der nunmehr festgenommene hatte in der besetzten Hütte nicht nur Pfeil und Bogen, sondern auch Munition sichtbar für die Polizisten platziert, was allerdings keinen Polizisten dazu animiert hatte, die eigene Waffe zu ziehen oder den Delinquenten die Hände heben zu lassen.

Offenburgs Polizeipräsident Reinhard Renter hat die Handlung der anwesenden Polizisten mit „alles richtig gemacht“ in einer Pressekonferenz kommentiert.

Besonders schwere räuberische Erpressung

Auf eine einfache räuberische Erpressung folgt eine Mindeststrafe von 3 Jahren, – sollte sich die Waffe, mit der er gedroht hat, als scharfe Waffe herausstellen, muss der Täter mit mindestens 5 Jahren Strafe rechnen – für sein Vorgehen am vergangenen Sonntag.

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