USA: 4 Tote nach Putsch-Versuch bei Sturm auf das Capitol in Washington

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Trump-Anhänger, die sie nicht mit der jüngsten Wahlniederlage in Georgia anfreunden konnten, stürmten das das US-Capitol mit Gewalt. Dabei kamen vier Menschen zu Tode.

Die Polizei fand bei den stürmenden Trump-Anhängern u.a. auch Sprengkörper wie Rohrbomben. In Fahrzeugen der Trump-Anhängern fanden sich überdies zahlreiche Molotow-Cocktails.

Frau nach Schussverletzung gestorben

Eine Frau sei nach einer Schussverletzung im Krankenhaus zwischenzeitlich verstorben, Polizisten hatten auf die Frau, die gewaltsam das Capitol stürmte, geschossen. Eine weitere Frau und zwei Männer seien ebenfalls gestorben, – nach Polizeiangaben an unterschiedlichen medizinischen Notfällen.

52 Festnahmen rund um das Capitol

Die Polizei habe in Zusammenhang mit der Stürmung des Capitols in USA von einem Putsch-Versuch gesprochen und 52 Personen vorläufig festgenommen, u.a. auch wegen verbotenem Waffenbesitz und Verstoß gegen die nächtliche Ausgangssperre, die eigentlich in Washington ab 18 Uhr Ortszeit galt.

Trump ermutigte Anhänger

US Präsident Trump hatte vor dem Sturm auf das Capitol seine Anhänger dazu ermutigt. Trump behauptete, auch bei der jüngsten Abstimmung sei er nur durch Wahlbetrug um seinen Sieg gebracht worden. Belege dafür erbrachte er allerdings nicht. Er habe nur zu einem friedlichen Besuch des Capitols auffordern wollen.

Twitter und Facebook sperrten Trump temporär

US-Präsident Trump wurde zeitweise von Twitter und Facebook gesperrt und Postings von ihm wurden gelöscht, nachdem er gegen Richtlinien der Netzwerke verstoßen habe. Wer die Postings gelöscht hat, war zunächst nicht bekannt. Twitter drohte Trump mit einer dauerhaften Sperre, wenn er die Postings nicht selbst lösche.

Trump hatte auf Twitter wiederholt geäußert, dass die Abstimmung in Georgia Wahlbetrug sei und Sympathien für den Sturm des Capitols geäußert, u.a. mit „Wir lieben Euch. Ihr seid sehr besonders“. „Ein solcher Sturm würde passieren, wenn ein heiliger Erdrutschsieg so …gemein gestohlen werde..“ so der noch amtierende US-Präsident.

US Präsident Trump tut sich schwer, seine Wahlniederlange einzugestehen und äußerte auch gestern – wieder unbewiesen – Vorwürfe von Wahlbetrug

Wahlniederlage Trumps sollte im Capitol bestätigt werden

Im US-Capitol sollte am gestrigen Tag der Wahlsieg seines Konkurrenten Biden und die Niederlage Trumps endgültig bestätigt werden, eine Aufgabe, die dem US-Vize-Präsidenten Pence zugekommen wäre, der bereits am Morgen des Tages äußerte, dass dies seine Pflicht sei, zu der er verfassungsgemäß beauftragt sei.

Mit dem Sturm auf das Capitol wollten Trump-Anhänger diese offizielle Anerkennung des Biden-Wahlsiegs verhindern. Im Capitol wurden allerdings nach stundenlanger Unterbrechung die Sitzungen dazu wieder aufgenommen.

Kongress bestätigte zwischenzeitlich den Biden-Sieg

Zwischenzeitlich hat der US-Kongress im Capitol nunmehr den Wahlsieg Bidens auch offiziell bestätigt. Damit ist das Wahlergebnis mit Biden als Sieger und Trump als Verlierer auch offiziell bestätigt. Auch die gewaltsame Erstürmung des Capitols, in dem der Kongress tagt, konnte das nicht verhindern. US-Vizepräsident Pence bezeichnete den Sturm auf das Capitol als Angriff auf die Demokratie und stellte sich damit gegen seinen Chef, US-Präsident Trump.

Am 20.Januar soll der neue US-Präsident Biden nun vereidigt werden. Man darf gespannt sein, wann und wie der noch amtierende Präsident Trump das White House verlässt.

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