Viele Gastronomen in Deutschland sind verzweifelt, weil mit dem Argument der hohen Infektionsgefahr in Innenräumen die Restaurants geschlossen bleiben müssen und wohl erst nach dem Einzelhandel wieder öffnen dürfen. Eine neue Studie aus der Schweiz könnte allerdings Hoffnung machen: Demnach sei die Infektionsgefahr in der Gastronomie nicht so groß wie befürchtet.
Auftraggeber der Studie: Gaststätten aus Luzern
Die Studie wurde in Auftrag gegeben von Gastwirten aus Luzern, die naturgemäß ein gesteigertes Interesse an einer schnellen Wiederöffnung der Gastronomie haben dürften.
Der Autor der Studie, Konstantin Beck ist Gesundheitsökonom an der Universität Luzern und hat rund 2.700 Mitarbeiter in der Gastronomie als Grundlage seiner Studie genommen.
Weniger Restaurant-Mitarbeiter infiziert als im Bevölkerungsschnitt
Zunächst hat die Studie ergeben, dass die Gastro-Mitarbeiter deutlich seltener an Covid-19 erkrankt waren als der Schnitt der Bevölkerung. Nur rund 2% waren bei Tests positiv getestet worden. Im Bundesdurchschnitt der Schweiz hätte die Menge bei dem vier- bis fünffachen gelegen. Allerdings wies der Autor darauf hin, dass die Gastromitarbeiter in der Studie überdurchschnittlich jung sind und damit jünger als die Schweizer Durchschnittsbevölkerung. Von den 2691 getesteten Mitarbeitern waren nur 6 Personen über 70.
Der Studienautor meint, dass sich die geringe Ansteckungsquote bei den Restaurant-Angestellten auf die Restaurant-Gäste übertragen lasse. Auch diese müssten dann – was er nicht untersucht hat – eine geringere Infektionsquote aufweisen. Andererseits weist er darauf hin, dass sich das Service-Personal bis zu 8h in den geschlossenen Räumen des Restaurants aufweise und daher theoretisch eine deutlich höhere Infektionsquote haben müsste als die Gäste.
Bundesrat lässt Restaurants noch zu
Der Bundesrat in der Schweiz ist von der Studie der Gastronomen wohl noch nicht voll überzeugt und lässt Restaurants erst einmal weiter zu.