Nach Schlampereien beim Missbrauchs-Skandal vom Campingplatz muss Göttinger Polizeipräsident gehen

teddy-staufen-kind-feldwebel-pixabay-freiburg

Der Göttinger Polizeipräsident Uwe Lührig muss nach Pannen rund um den Northeimer Missbrauchsskandal auf einem Campingplatz bei Lügde seinen Sessel räumen. Er wird in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Ob Uwe Lührig den frühen Ruhestand als Strafe empfindet, ist nicht bekannt.

Lührig war seit 2015 Polizeipräsident in der Polizeidirektion Göttingen. Die Polizei in seinem Zuständigkeitsbereich, in Northeim erhielt bereits im Frühjahr 2019 Hinweise auf mögliche Täter im Bereich Missbrauch – so richtig nachgeganen wurde dem aber nicht.

Zu Festnahmen kam es erst ein Jahr später – nach zahlreichen weiteren Missbrauchshandlungen. Ein 49-Jähriger aus dem Landkreis Northeim wurde im März 2020 festgenommen, zwischenzeitlich läuft ein Strafverfahren wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern gegen ihn. Hunderte Kinder sollen auf dem Campingplatz teilweise jahrelang schwer missbraucht worden sein. Nachgewiesen wurde das bei mind. 32 Kindern. Bei Durchsuchungen wurden teilweise nicht alle Beweismittel von den Beamten gesichert. Jugendamtsakten sind teilweise verschwunden. Warnhinweisen wurde nicht in geeigneter Form nachgegangen.

In der Kommunikation zwischen Behörden aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen hat es teilweise erhebliche Defizite gegeben.

Die mobile Version verlassen