Die Freiburger Polizei hat – kurz nach der Veröffentlichung der Landesstatistik auch die polizeiliche Kriminalstatistik für das Polizeipräsidium Freiburg veröffentlicht.
Demnach haben Sexualstraftaten zugenommen und immer noch konnten rund 2/3 aller Einbrüche nicht aufgeklärt werden, auch wenn die Aufklärungsquote gestiegen ist.
Corona-Lockdown macht sich bemerkbar
Wo keine Einzelhandelsgeschäfte geöffnet haben, konnte es keinen Ladendiebstahl geben.
Wo es keinen Weihnachtsmarkt gibt, gibt es auch keine Weihnachtsmarkt-Taschendiebstähle.
Wenn die Menschen im Lockdown Tag und Nacht zu Hause sind, wird naturgemäß auch weniger eingebrochen.
Wo Restaurants und Bars geschlossen haben, gibt es auch keine Schlägereien unter den Besuchern oder auf dem Heimweg.
All das hat sich in einem Rückgang dieser spezifischen Kriminalitätsformen bemerkbar gemacht.
Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung +13,5%
Statt 916 Fälle wie im Vorjahr gab es in 2020 nun 1040 Fälle, die zu 88% aufgeklärt werden konnten. Besonders auffällig dabei auch eine Zunahme von exhibitionistischen Handlungen und Verbreitung von Kinderpornos über Whatsapp-Gruppen und ähnliche Nachrichtendienste, – teilweise selbst von Kindern getätigt.
Waren es in 2019 noch „nur“ 78 Vergewaltigungen, um die sich die Polizei kümmern musste, waren es in 2020 bereits 93 solche Taten (+19,2%).
Bei den Sexualdelikten wurden 2020 826 Tatverdächtige ermittelt, davon:
- waren 565 deutsche Staatsangehörige
- waren 260 nichtdeutsche Staatsangehörige (31,5%)
- waren 69 Asylbewerber/Flüchtlinge (8,4%)
Wohnungseinbrüche gingen um 54% zurück
In Freiburg gab es – u.a. lockdownbedingt – 54,9% weniger Wohnungseinbrüche. Die Menschen waren mehr zuhause, was zu weniger Einbruchsgelegenheiten für Täter sorgte. Der Polizei gelang allerdings nur in rund einem Drittel der Fälle die Aufklärung (34,3%). Das mag besser als der Landesschnitt von 24,1% sein, aber ist eben auch für 2/3 der Einbruchsopfer unbefriedigend, weil der oder die Einbrecher nicht gefasst werden.
Freiburg Meister bei Sexualdelikten
Im Bereich der Polizeipräsidien ist der Stadtkreis Freiburg führend bei den Sexualdelikten, sie nahmen von 240 auf 254 Fälle in 2020 zu (+5,8%).
Polizei machte in 2020 weniger Kleindealer dingfest
Der Polizei gelang es in 2020 nur in 2026 Fällen Delikte in Sachen Rauschgift festzuhalten. Im Jahr zuvor konnte man in 223 Fällen mehr fündig werden, – häufig waren damals Zugriffe auf dem Stühlinger Kirchplatz von Erfolg gekrönt.
Straftaten gegen das Leben gingen um 29% zurück
Straftaten gegen das Leben gingen um 29% zurück – auf nur noch 19 Fälle. In 63% der Fälle blieb es beim Versuch und das Opfer überlebte. 95% der Fälle konnten aufgeklärt werden, bei 5% tun sich die Ermittler schwer, einen Täter klar verantwortlich zu machen, wobei moderne Ermittlungsmethoden wie DNA-Technik auch Jahre später noch zum Erfolg führen können.
Typischer Tatverdächtiger ist deutsch, nicht besoffen und männlich
Wertet man die Statistik nach Details aus, stellt man fest, dass:
- nur 12,4% der Tatverdächtigen unter Alkoholeinfluss gehandelt haben, die anderen sind auch ohne Alkohol offensichtlich dumm genug
- 36,1% der Tatverdächtigen sind nichtdeutsch, was im Umkehrschluss für ca. 64% der Tatverdächtigen heißt, dass es Deutsche sind. Allerdings macht der Ausländeranteil in der Bevölkerung nicht 36,1% aus
- 8,7% der Tatverdächtigen sind Flüchtlinge/Asylbewerber
- 76,7% der Tatverdächtigen sind Männer. Entweder sind Frauen klüger und lassen sich nicht erwischen oder sind nicht so dumm, Straftaten überhaupt zu begehen
- 14,6% der Tatverdächtigen sind Jugendliche und Heranwachsende