Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hoppelt von einem Skandal zum nächsten: Nach Nichtzahlung von Sozialversicherungsbeiträgen im Millionenvolumen, pädophilen Priestern und in die Kasse greifenden Pfarrern hatte er kürzlich verkündet, Pfarreien drastisch zusammenlegen zu wollen, weil zu wenig Priester vorhanden seien und Ausgaben gespart werden müssen.
Dekan meldet sich selbst wegen Veruntreuung
Ein Dekan der Erzdiözese wurde nunmehr selbst bei Burger vorstellig und gab an, mit dem Geld der Kirche „Bedürftige“ seiner Wahl unterstützt zu haben. Allerdings habe er sich selbst nicht bereichert und eine Selbstanzeige bei der Staatsanwaltschaft sei ebenfalls gemacht worden – wohl erst nach einem Gespräch mit der Erzdiözese.
Der Dekan ist seit vergangenen Donnerstag beurlaubt – die Stellvertreter sollen die Aufgaben in der Kirchengemeinde und im Dekanat übernehmen. Der Dekan habe überdies versichert, Anstrengungen zum Schadensausgleich vorzunehmen.
Der Rechnungshof müsse noch prüfen, wie hoch der Schaden sei, hieß es aus dem Erzbistum.
Um welchen Dekan handelt es sich?
Die Erzdiözese teilte offiziell nicht mit, um welchen Dekan aus welcher Pfarrei es sich handelte. Bei der Seelsorgeeinheit Hockenheim fehlt seit kurzem jedoch der leitende Pfarrer beim Thema Vermögensverfügungen, ein Dekan aus Wiesloch. Wer jedoch glaubt, dass Bischof Burger den Pfarrer von seinen Seelsorgertätigkeiten entbunden hat, der täuscht sich. Der betroffene Seelsorger nimmt auch weiterhin Seelsorgeaufgaben wahr und liest die Messe in der Kirche. „Beurlaubung light“.