Seilbahn-Unglück am Lago Maggiore: Betreiber hatten Notbremssystem bewusst außer Betrieb gesetzt

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Bei dem Seilbahnunglück am Lago Maggiore, wo nach einem Absturz einer Seilbahn 14 Tote zu beklagen waren, gibt es eine neue Wendung. Die Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft haben bei Vernehmungen herausgefunden, dass die Betreiber der Seilbahn an dieser Gondel das Notbremssystem bewusst außer Betrieb gesetzt haben, was ansonsten einen Absturz verhindert, wenn ein Seil reißt.

Offensichtlich wollte man so größere Ausfallzeiten verhindern. Bei einer anderen Gondel habe man ein intaktes Notbremssystem gefunden, bei der betroffenen war es deaktiviert.

3 Personen inhaftiert

Die Polizei hat inzwischen drei Personen inhaftiert, darunter auch den Besitzer und Betriebsleiter der Seilbahn. Nach italienischem Recht drohen bis zu 14 Jahre Haft wegen Totschlags. Die Betroffenen hatten selbst eingeräumt, das Notbremssystem an der betroffenen Gondel bei der Wieder-Inbetriebnahme im April deaktiviert zu haben. Vermutlich handelten sie aus Profitgier. Ein Video einer Überwachungskamera zeigt genau den Unfall und wie das fehlende Notbremssystem dazu führte, dass die Gondel mit hoher Geschwindigkeit talwärts sauste.

Die Seilbahn verbindet den rund 1500 hohen Monte Mottarone mit dem Ort Stresa am Lago Maggiore.

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