Den Europol-Ermittlern ist ein Riesen-Coup gelungen: Bei Razzien in 16 Ländern – u.a. auch in Deutschland – wurden
- 800 Verdächtige festgenommen
- 700 Häuser durchsucht (u.a. in Europa, Australien, USA und Neuseeland)
- 8 Tonnen Kokain beschlagnahmt
- 22 Tonnen Cannabis beschlagnahmt
- 48 Millionen US$ in verschiedenen Währungen und Kryptowährungen beschlagnahmt
- 250 Waffen konfisziert
- 2 Tonnen Amphetamine beschlagnahmt
Alleine in Deutschland wurden mehr als 150 Räumlichkeiten durchsucht und 70 (!) Personen festgenommen. Australien bestätigte, dass von den rund 800 Festnahmen über 200 in Australien getätigt wurden.
Wie kam die Polizei den Tätern auf die Schliche?
Die Polizei hat die Tatsache ausgenutzt, dass die Täter im Rahmen der organisierten Kriminalität oft nur verschlüsselte Handys benutzen und mit diesen nicht telefonieren oder SMS versenden, sondern nur einen scheinbar anonymen und verschlüsselten Nachrichtendienst „AN0M“ nutzen. Über solche AN0M-Handys werden dann Drogenschäfte und Waffenlieferungen verabredet.
Die Polizei hat nun über V-Leute Telefone in die Banden eingeschleust, die nur scheinbar alles abhörsicher verschlüsseln, sich aber tatsächlich mit einem vom FBI eingerichteten Telekom-Netzwerk verbunden haben, was vorgab, ein anderes zu sein. Die Täter haben dies nicht bemerkt und lustig weiter über das Netzwerk kommuniziert und dort Drogen- und Waffengeschäfte verabredet. Inklusiv Ort und Uhrzeit. Die Polizei hat über ein Jahr lang mitgehört, bzw. mitgelesen, um möglichst viele Strukturen aufdecken zu können und dann diese Woche weltweit gleichzeitig mit Razzien zugeschlagen.
Die kanadische Firma Phantom Secure hatte Handys vertrieben, die als abhörsicher galten, aber zum größten Teil von Straftätern benutzt wurden. Über 20.000 Nutzer hatte die Firma zwischenzeitlich, die gerne auch mal 2000 US$ für ein Handy bezahlt haben, um damit 1/2 Jahr verschlüsselt kommunizieren zu können. Der leitende Kopf dieser kanadischen Firma, Vincent Ramos, wurde zwischenzeitlich zu einer Gefängnisstrafe von 9 Jahren verurteilt. Sollte er aus dem Gefängnis entlassen werden, kann er sich noch mit der Rückzahlung von 80 Millionen US-Dollar beschäftigen, hat das Gericht geurteilt.
Wohl mehrere Morde verhindert
Über das angebliche Kryptonetzwerk wurden auch Morde vereinbart und beauftragt, die die Polizei verhindern konnte.