Polizei und Staatsanwaltschaft gehen im Fall der getöteten Ayleen aus Gottenheim mittlerweile davon aus, dass Ayleen im Bundesland Hessen getötet worden ist. Dort wurde sie auch in einem See (Teufelsee) im Wetteraukreis tot aufgefunden. Die Staatsanwaltschaft in Gießen hat daher das Verfahren von der Staatsanwaltschaft Freiburg übernommen, da der Tatort mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Hessen liegt, wofür die Polizei mehrere Anhaltspunkte zu haben scheint.
In dem Zusammenhang interessiert sich die Polizei auch für das Fahrzeug, in dem sich der Tatverdächtige Jan P. vermutlich am Tattag fortbewegt hat: Einen silbernen Ford KA, siehe Abbildung.
Wer hat den silbernen Ford KA am 21.7. bei Bruchsal gesehen?
Die Polizei geht nach den bisherigen Ermittlungen u.a. auch davon aus, dass sich der bislang Beschuldigte, ein einschlägig vorbestrafter 29-Jähriger aus Hessen, am 21.7.22 abends auf einem Parkplatz in der Nähe Bruchsals an der Autobahn A5 aufgehalten hat.
Staatsanwaltschaft und Polizei in Gießen fragen daher:
- Wer hat das Auto am Donnerstagabend, den 21.07.2022, im Bereich des Autobahnparkplatzes Höhe Bruchsal (A 5 Richtung Norden) gesehen?
- Wer hat das Auto in der Zeit von Donnerstagnacht, 21.07.2022, bis Freitag, den 29.07.2022 im Bereich des Teufelsees bei Echzell (Wetteraukreis) gesehen?
- Wer kann Angaben zu Personen im Umfeld des Fahrzeugs oder sonstigen Auffälligkeiten machen?
Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei in Gießen unter der Telefonnummer 0641 – 7006-6555 oder online unter SOKO-LACUS-Hinweise.ppmh@polizei.hessen.de entgegen.
In der Kriminaldirektion Mittelhessen wurde mittlerweile die Sonderkommission „Lacus“ mit rund 30 Personen mit den Ermittlungen rund um den Fall beschäftigt.
Der Tankstellen-Fail des Jan P.
Jan P., der sich ein Auto leihen musste, um aus Hessen in den Raum Freiburg/Gottenheim und zurück zu fahren, hat auf seiner Fahrt – nach Angaben aus für gewöhnlich zuverlässigen Quellen – einmal tanken müssen und wurde dabei von einer Videokamera erfasst. Möglicherweise ist der Tankstop auf der Rückfahrt auch ein Anhaltspunkt für die Polizei, dass das spätere Opfer zu diesem Zeitpunkt noch gelebt hat, weil Videoaufnahmen dies dokumentieren. Aus offiziellen Justizkreisen gibt es dazu jedoch keine Bestätigung.
Wer ist Jan P. – der mutmaßliche Mörder von Ayleen?
Bislang hält die Polizei den 29 Jahre alten Jan P. für dringend tatverdächtig, dieser hatte mit der getöteten Ayleen mehrfach gechattet. Bei einer Wohnungsdurchsuchung wurden persönliche Gegenstände des Opfers in der Wohnung des Festgenommenen vorgefunden, zudem deutet das bisher festgestellte Bewegungsprofil auf seine Täterschaft hin.
2007 bereits in Psychiatrie eingewiesen
Jan P. wurde bereits im Jahr 2007 vom Amtsgericht Wetzlar in die Psychiatrie eingewiesen. Damals war er 14 Jahre alt. Grund dafür war der Versuch einer Vergewaltigung an einer damals 11-Jährigen (!).
10 Jahre weggesperrt
Das Alter von 14 zum Urteilszeitpunkt hat verhindert, dass er in ein Erwachsenengefängnis musste, – vielmehr kam er in zunächst in eine Marburger Klinik, anschließend in eine psychiatrische Anstalt in Haina.
Das Amtsgericht in Frankenberg hat im Januar 2017 den Beschluss gefasst, dass Jan P. wieder auf die Allgemeinheit losgelassen werden kann, – allerdings unter sogenannter Führungsaufsicht. Führungsaufsicht ist aber eine relativ „laxe“ Maßnahme, die den Sex-Täter nicht engmaschig überwacht, sondern vielmehr z.B. über regelmäßige Gespräche mit Sozialarbeitern, Bewährungshelfern o.ä. bis hin zu Meldeauflagen führt. Die Führungsaufsicht bedeutet jedoch nicht, dass derjenige beobachtet wird oder gar sein Surfverhalten überprüft wird. Ggf. kann auch das Verbot von Alkohol oder Drogen auferlegt werden.
Die Führungsaufsicht wurde zunächst für 3 Jahre festgelegt.
Polizei wollte in 2020 weitere Führungsaufsicht
Die Polizei wollte nach Auslaufen der dreijährigen Führungsaufsichtsperiode in 2020 eine Verlängerung der Führungsaufsicht, weil man wohl erkannte, was Jan P. für ein Pappenheimer war. Das Amtsgericht Wetzlar hat nach dem Polizei-Antrag die Führungsaufsicht unbefristet beschlossen. Das fand der Sex-Täter jedoch nicht schön und legte über seinen Anwalt Beschwerde ein. Ohne ein weiteres Gutachten einzuholen beschloss dann das Landgericht Limburg, zwei weitere Jahre Führungsaufsicht. Das Gericht kam – auch nach Gesprächen mit Jan P. zum Schluss, dass man diesen nicht ohne Führungsaufsicht lassen könnte.
Trotz weiterer Straftaten keine neue Führungsaufsicht
Obwohl sich Strafanzeigen und Eingaben zu Jan P. bei der Polizei stapelten, u.a. wegen Diebstählen, kam bei der Polizei niemand auf die Idee, zum Auslauf der Führungsaufsicht Anfang 2022 einen Antrag auf Verlängerung der Führungsaufsicht zu stellen. Daher lief das ohnehin schwache Mittel der Führungsaufsicht im Januar 2022 ersatzlos aus.
Bereits im April 2022 wieder Anzeige wegen Nötigung
Ein 17-jähriges Mädchen fühlte sich bereits im April 2022 von Jan P. bedrängt und erstattet bei der Polizei Anzeige. Die Polizei hat daraufhin noch nicht einmal den Vorgang an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, sondern dies erst nach der erneuten Festnahme Ende Juli 2022 erledigt.
Auch im März 2022 belästigt Jan P. im Zug Mädchen
Ein 14 Jahre altes Mädchen wurde – laut einem Bericht der BILD-Zeitung – im März 2022 von Jan P. belästigt, als es in Brandoberndorf eine Zugfahrt in einem Regionalzug antrat, um die Großmutter zu besuchen. Dem Mädchen ist Jan P. schon am Bahnsteig negativ aufgefallen. Sie setzt sich im Zug bewusst deutlich entfernt von Jan P. in einen Sitz. Dieser verfolgt sie jedoch und bedrängt sie über den Sitz beugend. Er hat dem Mädchen auf den Po, kann allerdings mit einer Handykamera aufgenommen werden. Der Vater meldet – mit Handyfoto – den Vorfall bei der Polizei. Jan P. läuft weiter frei durch Deutschland.
Was machte Jan P. beruflich?
Jan P. hat als Mitarbeiter in einer Sicherheitsfirma gearbeitet und mal auf dieser und jener Kirmes als Hilfsarbeiter gearbeitet. Hier ist er auch durch Begrapschen weiblicher Besucher aufgefallen.
Hat er seine Medikamente nicht genommen?
In der Klinik, in der Jan P. behandelt wurde, hat man ihm u.a. auch lustsenkende Medikamente verschrieben, die er nehmen sollte, damit es nicht zu weiteren Übergriffen kommt. Aus seinem Umfeld war zuletzt zu hören, dass er diese Medikamente wohl nicht oder nicht regelmäßig genommen hat.
Wo ist Jan P. jetzt?
Nach der Festnahme wurde Jan P. zunächst in die Justizvollzugsanstalt (JVA) Freiburg verbracht, wo auch die Staatsanwaltschaft zunächst die Leitung des Ermittlungsverfahrens übernahm. Aus für gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen hat er jedoch im Gefängnis Freiburg keinen allzu herzlichen Empfang durch Mitgefangene bekommen. Pädophile, Kinderschänder und Kindermörder rangieren in der Gefängnishierarchie ganz unten und werden gerne auch einmal in der Dusche oder Zelle zusammengeschlagen. Er sei deshalb bereits nach kurzer Zeit in die JVA Offenburg verlegt worden. Aus Justizkreisen gibt es dafür keine offizielle Bestätigung. Aller Voraussicht nach wird er nunmehr nach Hessen in ein Gefängnis oder Gefängniskrankenhaus verlegt. Grundlage für seine Haft ist die Verhängung der Untersuchungshaft wegen des dringenden Tatverdachts der Tötung von Ayleen A.
Bis zum rechtskräftigen Urteil gilt Jan P. in Deutschland als unschuldig, was die Tötung Ayleens anbelangt. Dies gilt auch bei erdrückenden Beweisen.
Jan-Heiko P. bedrängt auch Annemarie Eilfeld
Jan-Heiko P., wie er eigentlich komplett heißt, hat auch mehrere Stars und Sternchen bedrängt. Nicht sexuell, aber unangenehm. Von einem solchen Kontakt berichtet auch Annemarie Eilfeld aus dem Jahr 2018.
Gottenheim sagt Weinfest ab
Ganz Gottenheim trauert um das Opfer Ayleen. In dem kleinen Ort war die Familie und das Mädchen bekannt. Nach Feiern ist dort Niemandem zumute. Nach der Absage von Fußballspielen wurde nunmehr auch das Gottenheimer Weinfest (Hahlerai-Fest) abgesagt. Das Fest steht ansonsten alle zwei Jahre Anfang September auf dem Kalender vieler Gottenheimer.