Ein Arbeiter in einer Goldring-Fabrik in Pforzheim hat regelmäßig Goldspäne aus den Fabrikationsräumen mitgehen lassen und so im Laufe der Zeit Gold für mindestens 960.000 Euro gestohlen – vor Gericht erhielt er nun dafür die Quittung: 3 Jahre und 8 Monate Haft. Das Karlsruher Landgericht mit seiner Außenstelle in Pforzheim gelangte nach einem Prozess zur Überzeugung, dass der Mann über mehrere Jahre die Goldspäne einsammelte und in seinem Gartenhaus einschmolz, um sie dann anschließend als Goldbarren an einen Hehler in Köln zu verkaufen.
27-facher Diebstahl ist noch nicht alles
Das Verfahren rund um den 27-fachen Diebstahl, der dem 50-Jährigen die Haftstrafe einbrachte, ist jedoch noch nicht alles. Das Gericht hat weitere Vorwürfe zu weiteren Diebstählen vom Verfahren abgetrennt und wird diese zu einem späteren Zeitpunkt ergänzend verhandeln. Damit könnte dem Dieb aus der Goldstadt Pforzheim eine weitere Strafe drohen. Der Täter war Ende letzten Jahres verhaftet worden, weil man seinen Taten aus dem Zeitraum von 2019 bis 2021 auf die Schliche gekommen war.
Mann will Schaden wieder gut machen
Strafreduzierend wirkte sich aus, dass der Mann geständig war, den Schaden wieder gutmachen will und ein Großteil der Beute sichergestellt werden konnte. Von einem Teil der Beute habe er einen Wintergarten an sein Haus gebaut und sich einen Whirlpool geleistet. Das Haus wird der Täter nunmehr voraussichtlich verkaufen müssen, um den entstandenen Schaden zu ersetzen. Bei der Durchsuchung seines Hauses fand die Polizei eine sechsstellige Bargeldsumme, was für einen einfachen Arbeiter als eher ungewöhnlich bezeichnet wurde. Der Richter bemerkte im Verfahren, dass es dem Arbeiter auch denkbar einfach gemacht wurde, weil die Firma trotz Schwund zunächst keine weitreichenden Maßnahmen ergriffen hatte.