In der Freiburger Innenstadt wird seit Dezember 2022 vermehrt hochwertige Kleidung und Parfüm geklaut. Die Anzahl entdeckter Ladendiebstähle sei rasant gestiegen, vermeldet die Polizeibehörde. Besonders auffällig sei die Häufung der Tätergruppe nordafrikanischer Männer, die teilweise erst seit kurzem in Freiburg seien und dann bei Diebstählen auffallen. Geklaut wird vor allen Dingen hochwertiges Parfüm, teure Kleidung und Handys sowie Geldbörsen, die dann aus Taschen von anderen Kunden gezogen werden.
Täter treten gemeinsam auf
Die Täter treten oft in Gruppen oder gemeinsam auf, wodurch Ladendetektive abgelenkt werden sollen. Entdeckte Ladendiebe zeigen sich von polizeilichen Maßnahmen oftmals unbeeindruckt und nehmen eine Entdeckung oder Festnahme gerne zum Anlass, die Polizei zu beschimpfen oder zu bespucken. Täter verschleiern häufig ihre Identität und täuschen über ihr wahres Alter, indem sie wahrheitswidrig angeben, noch jugendlich zu sein.
Schnelle Verfahren und sofortige Inhaftierung
In Freiburg versucht man nunmehr mit sofortiger Inhaftierung – zur Vermeidung von Wiederholungstaten – und Schnellverfahren eine Antwort darauf zu finden. Das Amtsgericht Freiburg hat zuletzt – auf Antrag der Staatsanwaltschaft – 16 (in Worten: sechzehn) Fällen Haftbefehle wegen solcher Diebstahlstaten erlassen. In ebenfalls 16 Fällen wurde der Antrag auf beschleunigte Verfahren, die teilweise am Tag der Festnahme oder innerhalb einer Woche zur Hauptverhandlung kommen, gestellt. Damit will man verhindern, dass sich ertappte Täter durch Abtauchen der Bestrafung entziehen.
Solche beschleunigten Verfahren sind bei einfachen Sachverhalten und klarer Beweislage in Deutschland möglich. Die Beschuldigten verbleiben bis zur Hauptverhandlung in polizeilichem Gewahrsam oder in Haft.
Ob das Freiburger Gefängnis bei weiterer Anwendung dieser Verfahrenstechnik auf Dauer über ausreichend Aufnahmekapazitäten verfügt, ist nicht bekannt. Aktuell gilt es als überbelegt und Zellen, die für eine Person vorgesehen sind, werden mit zwei Personen belegt.