Polestar als chinesisch-schwedisches Joint Venture setzt mit seinen Elektroautos nahezu vollständig auf den digitalen Vertrieb – wie auch der Wettbewerber Tesla. Interessenten und Kunden sollen sich im Internet schlau machen und optimalerweise auch gleich dort bestellen. Auf ein großes und kostspieliges Polestar-Händlernetz mit Ausstellungsräumen in jeder größeren Stadt verzichtet man bewusst. Im Unterschied zu Tesla kann man bei Polestar Deutschland jedoch auf ein großes Volvo-Händlernetz zurückgreifen, welches z.B. für Servicearbeiten, Reparaturarbeiten, aber auch z.B. für Probefahrten mit einem Polestar zur Verfügung steht.
Polestar in Freiburg für Probefahrt buchen
Wer einmal ausprobieren möchte, ob ein E-Auto von Polestar das Richtige für ihn ist, kann sich bei Polestar Deutschland ganz einfach online eine Probefahrt buchen. An vielen Orten in Deutschland stehen Polestar-Fahrzeuge zur Verfügung, so auch in Freiburg im Breisgau. Buchen kann man die kostenlose Probefahrt z.B. hier: Probefahrt für Polestar buchen
Testfahrt mit dem Polestar 2
Polestar hat mittlerweile schon den Polestar 3 (SUV) am Markt und plant im Jahr 2023 den Polestar 4 auf den Markt zu bringen. Als Testfahrzeug stand in Freiburg ein Polestar 2 zur Verfügung, der in einer ersten Version 2019 auf den Markt kam. Das Probefahrzeug konnte man sich beim Autohaus Engelhardt in Freiburg (Zinkmattenstr. 10) abholen. Selbstverständlich muss man bei der Abholung Personalausweis und Führerschein vorlegen und eine Vereinbarung unterschreiben, nach der man für Schäden am Fahrzeug haftet. Übergeben wurde ein sauberes, neu wirkendes Fahrzeug, dessen wichtigste Funktionen freundlich erläutert wurden.
Polestar 2 – gut verarbeitetes luxuriös wirkendes Fahrzeug
Der Polestar 2 wirkt auf den ersten (und auch zweiten Blick) gut verarbeitet und innen luxuriös ausgestattet. Trotz Elektroantrieb befindet sich in der Fahrzeugmitte ein Kardantunnel, der auch den Fußraum vor den Hintersitzen teilt. Die Mittelkonsole wirkt auch vorne gewaltig. Kunststoff und Holz-Dekor harmonieren mit wertiger Anmutung. Einen Zündschlüssel muss man im Polestar nicht mehr umdrehen. Wer den Wahlhebel – wie beim Automatikfahrzeug – auf D stellt, kann im Prinzip sofort nach dem Einsteigen losfahren.
One Pedal Driving
Wie bei modernen Elektroautos üblich, verfügt der Polestar über das One-Pedal-Driving. Zum Fahren und Bremsen braucht man im Wesentlichen nur das rechte Pedal, welches vielen aus Verbrennerfahrzeugen als „Gaspedal“ bekannt sein dürfte. Nimmt man den Fuß von diesem Pedal, bremst das Auto automatisch ab und verliert Geschwindigkeit. Dabei wird über Rekuperation wieder Strom erzeugt, welcher den Akku auflädt. Lediglich zum scharfen Bremsen wird das Bremspedal benötigt, welches sich ebenfalls im Fußraum befindet. Wer vorausschauend fährt, wird es nur selten nutzen müssen. Elektroautos müssen daher auch deutlich weniger oft zum Bremsbelagwechsel in die Werkstatt.
Der Polestar fährt leise, ruhig und souverän – beschleunigt aber auch stark
Der Polestar fährt – elektroantriebsbedingt – leise, ruhig und souverän. Reagiert schnell auf Lenkbewegungen und Gaspedal-Treten sowie -Nachlassen. Ein Fahrzeug, was einen sicher fahren lässt. Wenn es nötig ist, beschleunigt der Polestar rasend schnell durch Durchtreten des Gaspedals, was bei Überholvorgängen nützlich sein kann. Fahrer und Beifahrer werden dabei fast wie Astronauten in den Sitz gedrückt, in denen man auch bei langen Fahrten bequem sitzt, weil diese gut gepolstert sind und sicheren Seitenhalt geben. Der Long Range Dual Motor mit Perfomance Paket beschleunigt in 4,2 Sekunden von 0 auf 100 – da sehen viele Verbrenner-Fahrzeuge daneben alt aus.
Polestar 2 mit großer Reichweite – über 500 km
Der Polestar 2 gehört in allen Motorvarianten zu den Fahrzeugen mit großer Reichweite von ca. 500 bis über 650 km werden angegeben. Auch wenn das in der Praxis durch scharfes Fahren oder eingeschaltete Klimaanlage ggf. etwas weniger sein dürfte, ist damit eine Fahrt ohne Tanken von Freiburg nach Köln oder Düsseldorf ohne Probleme und ohne Nachladen (Tankstopp) möglich.
In einer Viertelstunde Reichweite für 200 km aufladen
Wer dennoch einmal nachladen möchte, kann dies an Schnellladesäulen sehr zügig machen: In einer typischen „Pinkelpause“ an der Raststätte von 15 Minuten hat man wieder genug Power für 200 km nachgeladen. Wer einmal austritt und sich einen Kaffee am Automaten in der Tankstelle drückt, kann nochmal 200 km weiterfahren. Damit ist der Polestar 2 als Elektroauto alltagstauglich. Erst recht, wenn man bedenkt, dass die weitaus meisten Fahrten, die das Gros der Nutzer machen dürfte, im Stadtverkehr stattfinden und schließlich. Wer als Freiburger in Frankfurt arbeitet, schafft es aber mit dem Auto nach Frankfurt zu fahren und wieder zurück und kann es über Nacht an der heimischen Wallbox aufladen. Wer den Luxus hat, einen Carport oder ein Garagendach zu haben, welches tagsüber über Solarzellen Strom produziert, kann diesen – Stromspeicher vorausgesetzt – nachts zum Laden des Fahrzeugs nutzen. Damit gibt es das Laden des Elektroautos zum Nulltarif.
Kameras erlauben Rundumblick beim Polestar
Der Polestar 2 ist wegen Kameras und Ultraschall sehr sicher
Polestar nutzt am Polestar 2:
- fünf Kameras
- 12 Ultraschallsensoren
- 3 Radargeräte
um die Sicherheit zu erhöhen. Das ist nicht nur beim Einparken sehr hilfreich, sondern auch, um zu erkennen, ob sich vor einem Spurwechselvorgang ein Fahrzeug im toten Winkel nähert. Im Display kann man sich beim Einparken auch eine simulierte Sicht von oben auf das Fahrzeug anzeigen lassen. Das Fahren gegen einen Betonpoller sollte damit beim Einparken der Vergangenheit angehören.
Großer Kofferraum und Platz für eine Tasche vorne unter der „Motorhaube“
Der Polestar 2 verfügt über einen großen Kofferraum, indem man sein Reisegepäck auch in Form großer Koffer unterbringen kann und zusätzlich vorne unter der Haube etwas Platz, wo man – neben dem Ladekabel – z.B. auch noch eine kleine Tasche unterbringen kann.
405 Liter Kofferraumvolumen lassen sich durch Umklappen der Rückbank auf über 1000 Liter vergrößern, wenn man nur zu zweit oder alleine reist und auch den Raum über den rückwärtigen Sitzen zum Laden nutzen möchte. Damit sollten auch längere Reisen problemlos möglich sein.
Rahmenlose Außenspiegel beim Polestar 2
Der Polestar 2 hat dynamisch geformte Außenspiegel, die man als rahmenlos bezeichnen darf, da diese nahezu komplett als Spiegelfläche zur Verfügung stehen und einen guten Blick neben und hinter das Fahrzeug ermöglichen.
Auch hinten ausreichend Platz, aber Kardantunnel im Polestar 2
Auch hinten ist im Polestar 2 ausreichend Platz, sodass man dort bequem sitzen kann. Sogar, wenn die Vordersitze ganz zurückgeschoben werden. Allerdings hat man in der Mitte nicht auf den Kardantunnel verzichtet, obwohl das Fahrzeug ja keine Kardanwelle hat. Dies dürfte einer einheitlichen Plattform geschuldet sein. Für die dort verlaufenden Elektrokabel hätte vermutlich auch etwas weniger Platz gereicht. Aber es stört im Fahrzeuginnern nicht und ermöglicht dennoch bequemes Reisen. Wenn hinten zwei Personen sitzen, reisen diese sehr bequem. Sitzen hinten drei Personen, wird es – wie in fast allen Pkws – etwas kuscheliger.
Anmerkung: Dieser Fahrzeugtest erfolgte unabhängig und es erfolgte keine Bezahlung durch Polestar oder einen Händler. Das Fahrzeug wurde für Testzwecke kostenlos zur Verfügung gestellt.
Wie lange dauert das Laden des Polestars?
Um den Polestar 2 von 10% auf 80% zu laden, was empfohlen wird, benötigt man zwischen 28 und 34 Minuten. Wer das statt an einer Schnellladestation an einer langsamen heimischen Wallbox über Nacht macht, braucht von 0% auf 100% zwischen 7 und 8 Stunden. Reichweiten-Ängsten und Angst vor überlangen Ladezeiten kann man mit einem Polestar 2 getrost Adieu sagen.
Elektrisch fahren macht Spaß
Mit einem E-Auto über Landstraßen oder Autobahn zu fahren macht Spaß. Ebenso wie im Stadtverkehr sich fortzubewegen. Weil es nahezu geräuschlos möglich ist. Beim Polestar 2 lässt sich ein sogenannter „Kriechgang“ zuschalten, der ähnlich wie bei Verbrenner-Automatikautos funktioniert. Lässt man das Bremspedal los, kriecht das Auto automatisch langsam vorwärts. Ist dieser Kriechgang nicht eingeschaltet, bewegt sich der Polestar auch bei losgelassener Bremse auf ebener Fläche nicht automatisch vorwärts, sondern nur bei Betätigen des Gaspedals.
Wichtig: Ausreichend viele Servicestellen
Wer sich ein Elektroauto zulegt, sollte sich auch fragen, wie im Falle eines Falles der Service geregelt ist:
- Muss ich für eine Inspektion eine entfernte Werkstatt aufsuchen?
- Muss ich bei Reparaturen wochenlang auf Ersatzteile warten?
Einige Käufer rein chinesischer Autos ohne ausreichendes Servicenetzt in Deutschland haben da schon ihr blaues Wunder erlebt. Polestar geht hier einen anderen Weg: Über das Volvo-Händlernetz stehen in Deutschland ausreichend Servicegelegenheiten zur Verfügung und auf Ersatzteile muss man im Regelfall nicht lange warten.
Elektroautos haben weniger Wartungen und Reparaturen
Was für die Werkstätten in den nächsten Jahren zum Problem werden kann, ist der Fakt, dass Elektroautos deutlich weniger Verschleißteile haben und weniger Service brauchen als Verbrenner-Motoren. Wo kein Getriebe ist, kann auch keines kaputt gehen. Wo es keine Kolben gibt, gibt es auch keinen Kolbenfresser. Wo es keine Zylinderkopfdichtung gibt, kann auch keine undicht werden.
Kosten Polestar 2
Je nach Ausstattung und Motorisierung kostet ein Polestar 2 zwischen rund 45.000 Euro (Standard Range Single Motor 69 kWh) und knapp 70.000 Euro (Long Range Dual Motor mit Performance-Paket).
Polestar selbst bietet auch Leasing an. Vom Kaufpreis abzuziehen sind noch staatliche Förderungen.
Für den Kaufpreis bekommt der Käufer ein solides, zuverlässig wirkendes und qualitativ hochwertiges Fahrzeug, welches im Notfall über ein gut ausgebautes Servicenetzt betreut werden kann.