Caritas Breisgau-Hochschwarzwald meldet Insolvenz an – nach Durchsuchung durch Staatsanwaltschaft

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Schlechte Zeiten für die Caritas im Raum Freiburg: Der Caritasverband Breisgau-Hochschwarzwald hat Insolvenz angemeldet – Hintergrund ist eine drohende Zahlungsunfähigkeit. Nun muss mit externen Experten ein Sanierungsplan erarbeitet werden – so der Vorstandsvorsitzende Hans-Georg Liegener. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor Hausdurchsuchungen durchgeführt und Ermittlungen wegen Abrechnungsbetrug eingeleitet. Das hat den Verband offensichtlich unter Druck gesetzt. Um sich zu sanieren, soll das geschlossene Pflegeheim im Glottertal verkauft werden. Der Verband will die aktuell bestehenden Einrichtungen weiterführen und es soll für die rund 800 Beschäftigten zunächst keine Auswirkungen haben. Auch sei die Versorgung der Menschen in den Pflegeeinrichtungen der Caritas gewährleistet – das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung würde dies ermöglichen. Als Gründe für die Insolvenz nannte man seitens der Caritas auch:

Erst im August war Vorstandsvorsitzender ausgetauscht worden

Erst im August hatte man den Vorstandsvorsitzenden des Verbands ausgetauscht – damals drohte schon die Insolvenz. Ende Juli durchsuchte die Staatsanwaltschaft mehrere Räume der Caritas im Großraum Freiburg, um die Hintergründe rund um die Vorwürfe des Abrechnungsbetrugs bei Pflegeleistungen zu erhellen. Man hat zahlreiches Beweismaterial sicherstellen können. Die Anwälte der Caritas wiesen die Vorwürfe zurück. Hans-Georg Liegener (69) hatte überraschend Jochen Kandziorra im Vorstand abgelöst – „im gegenseitigen Einvernehmen“, wie es hieß.

Pflegeheim im Glottertal drückt auf die Bilanz

Im März 2022 habe man das Caritas-Pflegeheim im Glottertal (im Katharina-Rieser-Haus) eröffnet, aber es nicht geschafft, auch 45 Bewohner so einziehen zu lassen, dass diese auch ausreichend gepflegt werden können. Man fand schlichtweg nicht genug Pflegekräfte, die bereit waren, für das angebotene Gehalt zu arbeiten. Man hat sich dann entschlossen, das Pflegeheim wieder zu schließen und die aufgenommenen Bewohner auf andere Heime zu verteilen. Zuletzt waren dort 14 Festangestellte beschäftigt plus 9 Mitarbeiter von Zeitarbeitsfirmen, für die die Caritas einen deutlich höheren Finanzaufwand betreiben musste.

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