Wolfgang Schäuble (CDU) nach Krebserkrankung gestorben

Dr. Wolfgang Schäuble am 04.05.21 in Berlin im Konrad-Adenauer-Haus beim Kandidatenshooting der CDU zur Bundestagswahl 2021. / Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)

Jahrzehntelang war er in Partei und Politik tätig, nun ist er nach einem Krebsleiden gestern verstorben: Dr. Wolfgang Schäuble, der in Freiburg geboren wurde. Er war in Deutschland u.a.:

Niemand war länger im Bundestag tätig als er.

1990 schießt ein Mann den CDU-Politiker während einer Wahlkampfveranstaltung nieder. Dieser lässt sich davon nicht unterkriegen und macht fortan Politik aus dem Rollstuhl heraus. Im Jahr 2000 legte er nach einer Zuspitzung in der CDU-Spendenaffäre den Partei- und Fraktionsvorsitz nieder. Angela Merkel machte ihn im Jahr 2005 zunächst zum Innenminister, später wurde er Finanzminister. Unter Schäuble gab es einen Bundeshaushalt ohne neue Schulden.

Schäuble ist im Kreise seiner Familie am zweiten Weihnachtsfeiertag verstorben. Er hinterlässt vier Kinder und seine Frau Ingeborg, mit der er seit 1969 verheiratet war.

Schäuble ist in Freiburg geboren, aber in Hornberg aufgewachsen

Wolfgang Schäuble wurde zwar 1942 in Freiburg geboren, ist aber in Hornberg (Schwarzwald) aufgewachsen. Sein Abitur machte er 1961 in Hausach. Zum Studium zog es ihn später nach Freiburg und Hamburg, wo er jeweils Jura studierte. Er promovierte in Freiburg mit einer Studie über Wirtschaftsprüfer und arbeitete 1972 als Regierungsrat beim Finanzamt Freiburg. Er ließ sich jedoch von Ende 1972 bis 2007 als Finanzbeamter beurlauben. Schon 1961 war der junge Schäuble in die Junge Union eingetreten, 1965 später auch in die CDU. 1972 wurde er erstmals Mitglied des Deutschen Bundestags. Schäuble hat bei allen Wahlantritten im Wahlkreis Offenburg jeweils das Direktmandat gewonnen. Da Schäuble von 1972 bis 2023 Bundestagsabgeordneter war, ist er mit 51 Jahren Mitgliedschaft derjenige Abgeordnete, der am längsten dem Bundestag angehörte.

Das Attentat auf Schäuble

Während einer Wahlkampfveranstaltung in Oppenau schoß ein psychisch kranker Mann (Dieter K.) in der Gaststätte „Brauerei Bruder“ mit einem Smith&Wesson Revolver auf Schäuble. Er feuerte dabei zweimal von hinten auf den CDU-Politiker. Dabei wurde Rückemark und Kiefer getroffen. Als ein Personenschützer dem Angreifer die Waffe aus der Hand schlagen wollte, wurde der Personenschützer von einer dritten Kugel an Hand und Bauch verletzt. Die Schüsse haben bei Schäuble zu einer Lähmung ab dem dritten Brustwirbel abwärts geführt. Der Täter wurde wegen seiner psychischen Erkrankung später für schuldunfähig befunden und in eine Psychiatrie eingewiesen. Bereits im Jahr 2004 wurde er in eine Wohngemeinschaft entlassen und ist im Jahr 2019 verstorben. Der Personenschützer, der sein Leben für Schäuble riskierte, ist im Jahr 2004 verstorben.

Schäubles Verwandtschaft

Den Baden-Württembergern heute ist vor allen Dingen Schäubles Schwiegersohn Thomas Strobl als Innenminister bekannt. Dieser ist mit Schäubles ältester Tochter Christine verheiratet und selbst Programmdirektorin bei der ARD (Das Erste). Schäubles jüngerer Bruder Thomas war ebenfalls Innenminister Baden-Württembergs und zudem Vorstandsvorsitzender der Staatsbrauerei Rothaus. Zuvor war er auch als Richter am Verwaltungsgericht tätig. Schäuble Bruder Thomas ist bereits 2013 verstorben.

Foto: (c) CDU/Tobias Koch

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