Um 9:52 Uhr ging gestern der Notruf bei der Wuppertaler Polizei ein, dass ein Schüler mit einem Messer vier andere Personen in einem Gymnasium verletzt habe. Wenige Minuten später trafen die ersten Einsatzkräfte am Tatort des Gymnasiums in Wuppertal ein. Dort trafen Sie auch in einem Schüler-Pausenraum auf den 17-jährigen deutsch-türkischen Tatverdächtigen.
Im Pausenraum für die Oberschüler des Gymnasiums war zu dem Zeitpunkt auch eine Lehrkraft des Gymnasiums. Beim Eintreffen saß der Deutsch-Türke zunächst ruhig auf einem Stuhl, regte sich beim Eintreffen der Polizisten jedoch auf, griff die Einsatzkräfte an und äußerte, dass er durch die Polizisten erschossen werden möchte. Diesen Gefallen haben die Polizisten ihm jedoch nicht getan, sondern die Einsatzkräfte legten dem jungen Mann Handschellen und führten diesen, weil er selbst schwer verletzt war, einer medizinischen Behandlung zu.
Die Schule wurde geräumt (ca. 600 Schüler und 25 Lehrer), eine benachbarte Sparkasse nahm die Personen auf. Das geräumte Schulgebäude wurde auf etwaige weitere gefährliche Personen durchsucht. Es konnten aber weder gefährliche Gegenstände, noch weitere Tatverdächtige gefunden werden.
Schreiben sichergestellt
Die Polizei stellte ein Messer mit Blutanhaftungen sicher und auch ein Schreiben, welches der Deutsch-Türke an einen Lehrer übergeben hatte. Die Wohnung des Tatverdächtigen wurde ebenfalls durchsucht, wobei Beweismittel sichergestellt wurden.
Vier Schüler (16-17 Jahre alt) wurden durch den Angriff verletzt, konnten aber zwischenzeitlich aus dem Krankenhaus entlassen werden, der Täter selbst ist auch schwer verletzt.
Der Inhalt des übergebenen Schreibens lässt die Staatsanwaltschaft vermuten, dass eine psychische Erkrankung des Tatverdächtigen vorliegt. In dem Schreiben bekennt er sich zur Tat. Die Staatsanwaltschaft hat einen Antrag auf Haftbefehl (wegen versuchten Mordes) gestellt, bislang ist er nur vorläufig festgenommen. Auch müsse er noch psychiatrisch begutachtet werden.
In Wuppertal geboren
Der deutsch-türkische Tatverdächtige ist in Wuppertal geboren und Schüler des betroffenen Gymnasiums. Bei der Polizei ist er bisher nicht aufgefallen. Per Stand 23.2.2024 schließt die Staatsanwaltschaft eine politische oder religiöse Hintergrundlage der Tat aus.
Klappmesser hat er auf Aufforderung des Lehrers niedergelegt
Das mitgeführte Klappmesser mit einer Klingenlänge von 6-8 cm hat er nach der Tat auf Aufforderung des Lehrers, mit dem er im Pausenraum später angetroffen wurde, niedergelegt. Zuvor hat er sich selbst noch Verletzungen mit dem Messer zugefügt. Das betroffene Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium ist in der Vergangenheit für besonders gelungene Integration gelobt worden. Der Tatverdächtige ist in der Vergangenheit eher durch gute Noten aufgefallen.