In Freiburg ermittelt die Polizei gegen einen ehemaligen AfD-Gemeinderatskandidaten, der am Samstag (12.6.2021) nach Zeugenangaben einen anderen Mann mit einem Messer niedergestochen haben soll.
Nach ersten Zeugenaussagen habe der Ex-AfD-Kandidat und „Querdenker“ sich von zwei jungen Damen beleidigt und beschimpft gefühlt, die ihn wohl im Bereich der Skagerrakstraße/Ecke Matthias Erzberger-Straße erkannten und als Faschisten bezeichneten.
Der Mann nahm dies zum Anlass, sein Handy zu zücken und Anstalten zu machen, die beiden jungen Damen zu filmen. Auch als die beiden Damen sich entfernten, verfolgte der Mann die beiden und avisierte, dass er sie wegen Beleidigung anzeigen wolle. Schützend hätten die Damen die Hände erhoben, weil sie nicht gefilmt werden wollten. Der Mann habe daraufhin Pfeffergel in ihre Richtung gesprüht und zwar aus nächster Nähe.
Ein weiterer Mann kam den Zeugenaussagen zufolge den beiden Damen zu Hilfe und bot Wasser zum Auswaschen der Augen an. Anwohner wurden auf den Vorfall aufmerksam. Der mit Wasser aushelfende Mann wurde nach einem Wortgefecht von dem Ex-AfD-Kandidaten mit einem Messer gestochen.
Ein Notarzt wurde gerufen, der verletzte Mann wurde ins Krankenhaus transportiert. Nach Abschluss der Behandlung konnte der Verletzte dort wieder entlassen werden.
Der vermeintliche Täter wurde am Tatort von der Polizei angetroffen und zunächst auf ein Polizeirevier verbracht. Inhaftiert wurde er jedoch nicht.
Ob er auch am nächsten Autokorso der Coronaleugner in Freiburg wieder teilnehmen kann, ist aktuell noch nicht bekannt. Eine offizielle Stellungnahme der Polizei zu dem Vorfall steht noch aus.
Die beiden Damen, die wohl mit dem Pfeffergel bedacht worden sind, werden der „antifaschistischen Szene“ in Freiburg zugerechnet. Der vermeintliche Täter ist Deutscher und gab an, von den zwei Damen und dem Herrn angegriffen worden zu sein, weswegen er sich mit mitgeführtem Pfefferspray und Messer verteidigt habe.
Die Polizei bestätigte bislang nicht die Zuordnung aus für gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen, dass der Messerstecher sich bereits wegen eines anderen Körperverletzungsdelikts in Zusammenhang mit einem politisch aktiven Freiburger Rechtsanwalt vor Gericht verantworten muss.