Immer mehr Banken erhöhen die Gebühren für Girokonten. Darunter sind auch einige Kreditinstitute, die lange Zeit damit geworben haben, dass bei ihnen das Girokonto kostenlos ist. Aber es gibt immer noch Banken und Kreditinstitute, die ein kostenloses Girokonto anbieten, also ein Konto ohne Kontoführungsgebühren.
Konto gratis, wenn regelmäßig Geld eingeht
Wer einen regelmäßigen Geldeingang hat, von z.B. mindestens 1000 Euro im Monat, hat es auch aktuell noch leicht, Banken zu finden, die das Konto kostenlos oder weitgehend kostenlos führen. Einige Banken sind sogar so nett und stellen dazu kostenlos eine Bankkarte zur Verfügung, die man früher als ec-Karte bezeichnet hätte. Manchmal gibt es sogar eine Kreditkarte noch dazu.
Mit dem Girokontorechner unten kann man verschiedene Banken vergleichen. Man sieht schnell, wer bei welchem Geldeingang welche Kosten für ein Konto nimmt und wer das kostenlos anbietet. Einige der Anbieter brauchen sich dabei gar nicht zu verstecken, sondern bieten hochmoderne und auch sichere Smartphone-Apps an, mit denen man in sein Konto sehen und auch Überweisungen tätigen kann.
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Ist Kontowechsel zum kostenlosen Konto nicht kompliziert?
Früher war Kontowechsel wirklich kompliziert, man musste Dutzende Leute manuell über die neue Kontoverbindung informieren. Das ist seit September 2016 aber anders:
Wer mit seinem Girokonto „umzieht“, muss nach einem Gesetz aus 2016 (Zahlungskontengesetz) Hilfe bei der Umstellung von Daueraufträgen, Lastschriften und auch Überweisungen von seinem bisherigen Kreditinstitut bekommen. Das läuft meist automatisiert, damit die Banken damit möglichst wenig Arbeit haben.
Wer muss beim Konten-Umzug helfen?
Alle Institute, die Zahlungskonten für Verbraucher anbieten, müssen auch diese Unterstützung beim Kontenwechsel leisten, also z.B.:
- Volksbanken
- Sparkassen
- Geschäftsbanken (wie z.B. Deutsche Bank, Commerzbank, Targo Bank o.a.)
- Onlinebanken
Die Hilfe muss immer dann erbracht werden, wenn alte und neue Bank in Deutschland ansässig ist und beide Konten in derselben Währung (im Regelfall ja: Euro) lauten.
Ein Kreuz bei der neuen Bank reicht – für den Kontowechsel
Wer zu einem neuen Anbieter des Girokontos wechselt, weil es beim neuen Anbieter das Konto vielleicht kostenlos gibt, der muss meist dort nur noch ein Kreuzchen machen und schon kümmert sich die neue Bank darum, dass von der alten Bank Informationen eingezogen werden, so z.B.:
- Liste der bestehenden Daueraufträge
- vorhandene Informationen zu erteilten Lastschriftmandaten
- Liste über eingehende Überweisungen und Lastschriften der letzten 13 Monate
Die alte Bank ist dann – ohne, dass man dort aufkreuzen muss – verpflichtet:
- alle Informationen innerhalb von 5 Geschäftstagen zur neuen Bank und zum Kunden zu schicken
- Lastschriften und eingehende Überweisungen ab einem vom Kunden zu bestimmenden Tag nicht mehr zu akzeptieren und etwaige Personen darüber zu informieren, warum das nicht mehr geht („neues Konto“)
- Daueraufträge ab bestimmten Datum nicht mehr auszuführen
- das restliche Guthaben auf dem Konto zu einem vom Kunden gewünschten Datum auf das neue Konto zu transferieren
- das alte Konto zum gewünschten Datum auch zu schließen
Diese gesetzliche Kontowechselhilfe ist ziemlich praktisch. Man sollte sie nur auch nutzen. Aus Unkenntnis tun das viele nicht.
Manche Banken zahlen sogar Wechselprämie für den Wechsel zum kostenlosen Konto
In der Hoffnung, einen langjährigen zufriedenen Kunden zu gewinnen, zahlen manche Banken einem Neukunden, der zu ihnen wechselt und dort ein kostenloses (!) Girokonto führt, auch noch eine Wechselprämie. Dann verdient man sogar noch am Kontowechsel. Wem das nicht zu kompliziert ist, findet oben im Girokontorechner auch entsprechende Informationen, insofern Banken aus dem Vergleich das gerade anbieten. Das kann für junge Leute interessant sein, die sich schnell Geld hinzuverdienen wollen. Meist muss man dann aber mindestens ein paar Monate das Konto beim Institut führen und dort muss auch Geld eingehen… damit ist dann das Girokonto nicht nur kostenlos, sondern noch geldbringend. In Zeiten von Minuszinsen hat man sich an diese verrückte Welt ja schon gewöhnt.