Nierensteine können ziemliche Schmerzen im Körper verursachen. Wer einmal darunter gelitten hat, dass die meist kleinen Nierensteinchen den Versuch unternehmen, durch den engen Harnleiter weiter zu wandern, weiß, dass Schmerzen durch Nierensteine zu den schmerzhaftesten Erfahrungen gehören können, die der menschliche Körper empfindet.
Wie kann man Nierensteinen vorbeugen?
Am besten ist es, wenn man sich bereits im Vorfeld so verhält, dass möglichst erst gar keine Nierensteine entstehen. Dazu gehören vor allen Dingen drei Tipps gegen Nierensteine:
- Ausreichend Flüssigkeit zuführen: Viel Trinken ist eine der besten Methoden, um der Bildung von Nierensteinen vorzubeugen. Dazu gehört, dass man als Erwachsener mindestens zwei Liter Flüssigkeit am Tag trinken. Optimalerweise stilles Wasser, Tee oder deutlich verdünnte Saftschorlen (schon wegen des Zuckers weniger optimal)
- Viel Bewegung: Wer sich viel bewegt, unterstützt die schmerzlose Abwanderung kleinster Kristalle und kann so der Bildung von Nierensteinen vorbeugen. Schon regelmäßige Sparziergänge helfen. Und lieber mal die Treppe nutzen, statt faul mit dem Aufzug zu fahren.
- Ballaststoffreich und abwechslungsreich essen: Das bedeutet nicht viel und fettig, sondern vor allen Dingen Vollkornprodukte und Produkte, die die Verdauung fördern und diese nicht lähmen. Fette Pizza sollte eher weniger häufig auf dem Speiseplan stehen. Und lieber Vollkornbrot statt weißes Toast.
Wie entstehen Nierensteine?
Nierensteine entstehen dadurch, dass in der Niere Mineralien kristallisieren und dadurch kleine Steinchen bilden. Durch die Verklumpung von Mineralien bildet sich Nierengrieß (Ablagerungen), der sich zu kleinen Steinen entwickeln können. Wenn diese Steinchen noch klein sind, können sie von der Niere meist problemlos ausgeschieden werden, wenn man ausreichend Flüssigkeit zuführt. Dies geschieht schmerzfrei über den Harnleiter und die Urinausscheidung. Wird der Nierenstein allerdings größer, wird die Wanderung durch den Harnleiter für den Menschen äußerst schmerzhaft, wenn der Nierenstein an Engstellen stecken bleibt. Die Schmerzen werden oft wie eine Kolik empfunden, weil der Harnleiter durch Zusammenziehen versucht, das Steinchen weiterzubefördern. Das verursacht die Schmerzen.
Wo hat man Schmerzen durch Nierensteine?
Viele Menschen können den durch Nierensteine empfundenen Schmerz nicht direkt der Niere zuordnen, weil die meist wellenartigen Schmerzen auch in Leiste, Rücken und sogar den Genitalbereich ausstrahlen. Manch von Nierenstein betroffener Patient denkt schon, der Schmerz käme von der Bandscheibe oder dem Iliosakralgelenk (ILS), weil die Schmerzen ähnlich den Ischias-Schmerzen sein können. Schmerzen durch Nierensteine werden manchmal auch durch Übelkeit begleitet.
Was bei akuten Nierenschmerzen tun?
Bei akuten Nierenschmerzen experimentieren viele Patienten zunächst mit Wärme durch Wärmflasche und Bettruhe, begleitet von Schmerztabletten. Das mag kurzfristig die Schmerzen bekämpfen, aber nicht die Ursache. Ärztlich können die Nierensteine meist durch MRT/CT nachgewiesen werden. Helfen tut letztendlich vor allen Dingen viel Bewegung und viel Flüssigkeit, um den Abgang der Nierensteine zu unterstützen. Ärzte raten dazu, den Nierenstein oder die Nierensteinchen beim Urinieren abzufangen, indem man den Urin z.B. durch einen Kaffeefilter fließen lässt. Die meist kleiner als gedacht aussehenden Nierensteine können dann vom Arzt im Labor auf ihre Konsistenz hin untersucht werden, was Hinweise für den Entstehungsgrund liefert. So kann man zukünftigen Nierensteinen besser vorbeugen.
Wie setzen sich Nierensteine zusammen?
Nierensteine bilden sich aus den im Urin vorkommenden Stoffen Kalzium, Oxalat und Harnsäure. Kalzium-Oxalat-Kristalle bilden sich dann durch Verklumpung zu Nierensteinchen. Bei gutem Durchfluss der Niere mit viel Flüssigkeit werden die Kristalle bereits im kleinen Stadium ausgespült. Wer beim Urinieren einen dunklen Urin bemerkt, trinkt in vielen Fällen zu wenig und sollte mehr Flüssigkeit zuführen, um der Bildung von Nierensteinen vorzubeugen. Nierensteine sind nicht rund, sondern haben durch kristalline Struktur Spitzen und Kanten, was zur Schmerzbildung beiträgt.
Nierensteine können auch zertrümmert werden
Sind Nierensteine erst einmal so groß, dass ein natürlicher Abtransport über den Harnweg durch viel Flüssigkeit nicht mehr möglich ist, können diese z.B. auch durch Stoßwellentherapie – ESWL genannt – zerstört werden. Mit Schallwellen werden dabei die Nierensteine in kleinere Steinchen zerlegt, was dann den Abtransport mit Urin über den Harnleiter erleichtert.
Oxalsäure meiden?
Manche Ärzte oder Heilpraktiker geben den Tipp, Lebensmittel mit viel Oxalsäure zu vermeiden, weil Nierensteine aus Oxalat bestehen. Rhabarber, Mangold und Rote Beete sollte man ebenso meiden wie Kochsalz. Richtig ist, dass es auf das richtige Maß ankommt. Man kann auch Rhabarber und Rote Beete essen, allerdings sollte man keine vierwöchige Rote-Beete-Kur machen, in der man sich nur von Rote Beete ernährt. Und selbst dann wäre vermutlich bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr kein Nierenstein zu befürchten. Der Schlüssel liegt in ausreichend Bewegung und ausreichender Flüssigkeitszufuhr. Wer sich dann noch ausgewogen und abwechslungsreich ernährt, darf auch mal Rote Beete, einen Burger oder fette Pommes essen. Aber eben nicht Hauptsächlich. Gefährdet sind vor allen Dingen Menschen, die sich chronisch zu wenig bewegen und dabei zu wenig trinken.