(Freiburg) Im Güterbahnhof Freiburg entdeckte am vergangenen Freitag ein rumänischer Lastwagenfahrer, der gerade seinen Lkw von einem Güterzug fahren wollte, eine eingeschlagene Seitenscheibe im Führerhaus und eine aufgeschlitzte Plane beim Auflieger. Im Führerhaus fehlten überdies 200 Euro Bargeld, zwei Mobiltelefone und Zigaretten.
Bundespolizei stellt vier Tunesier
Die hinzugerufene Bundespolizei stellte bei der anschließenden Durchsuchung des Aufliegers nicht nur aufgerissene Sektkartons bei der Ladung fest, sondern auch vier junge Männer Männer aus Tunesien fest. Der Lkw war im italienischen Novara am Donnerstagabend auf den Güterzug (Rollende Landstraße) gefahren worden, um schneller die Alpen zu durchqueren. Die vier Männer müssen sich also auf die Ladefläche des Lkws begeben haben, nachdem sich der Fahrer des Lkws in das Personenabteil des Zuges begeben hat. Die Männer haben sich während der Fahrt an der Ladung des Lkw-Fahrers bedient. Eine Recherche im europäischen Datenverbund EURODAC ergab die Personalien der vier Nordafrikaner aus Tunesien. Alle vier 17-jährigen Tunesier befinden sich bereits im schweizerischen Asylverfahren. Die Jugendlichen wurden nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen allerdings weder in die Schweiz, noch nach Italien zurückgeschickt, sondern in eine deutsche Jugendeinrichtung vermittelt, nachdem alle vier ein erneutes Asylbegehren vortrugen.
Diebesgut aufgefunden
Bei der Durchsuchung des Aufliegers und der Jugendlichen tauchte dann auch das Diebesgut aus der Fahrerkabine auf: zwei vom Fahrer gestohlene Mobiltelefone und 200 Euro Bargeld. Eine Anzeige wegen schwerem Fall von Diebstahl wurde ebenso gefertigt wie eine wegen Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz.
Was genau die Tunesier veranlasst hat, sich von der Schweiz Richtung Italien aufzumachen, um dann wieder mit dem Güterzug nach Deutschland zu reisen, ermittelt aktuell die Bundespolizei.