Der syrische Kurde Majd H., der 2014 nach Deutschland kam, gilt als Hauptverdächtiger, der die 18-jährige Studentin als erste vergewaltigt haben soll. Zuvor habe er nach Angaben eines Zeugen dem Mädchen in der Disco eine Tablette (vermutlich Ecstasy) verkauft und ein Getränk gegeben.
Ob in dem Getränk K.O.-Tropfen enthalten waren, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Im Körper der Studentin, die sich am Sonntag (14.Oktober) nach der Tat bei der Polizei meldete, wurden berauschende Substanzen gefunden.
Mindestens 8 Täter, vielleicht auch 15
Mindestens 8 Täter sollen das Mädchen vergewaltigt haben. Der als Haupttäter beschuldigte Majd H. soll nach der durch ihn vorgenommenen Vergewaltigung in die Disco zurückgekehrt sein, um seinen 7 Freunden von dem wehrlos im Gebüsch befindlichen Mädchen zu erzählen. Diese seien dann ebenfalls dorthin gekommen, um sich auch an dem Mädchen zu vergehen.
2 DNA Spuren noch nicht zugeordnet
Für weitere – über die 8 bekannten Tatverdächtigen – Täter sprechen u.a. 2 DNA-Spuren, die keinem der 8 inhaftierten Tatverdächtigen zugeordnet werden können. Die Polizei sucht also nach mindestens zwei weiteren Tätern.
Majd H. kein unbeschriebenes Blatt
Der Hauptverdächtige und einige der anderen Tatverdächtigen sind für die Polizei keine Unbekannten. Gegen Majd H. und einen seiner Bekannten gibt es noch ein weiteres Verfahren wegen einer Vergewaltigung, die ihnen für das Jahr 2017 in eigener Wohnung vorgeworfen wird. Wegen anderer Delikte sei überdies bereits vor der Gruppenvergewaltigung am 14.10. ein Haftbefehl vorliegend gewesen. Majd H. hätte also theoretisch vor der Tat am Hans-Bunte-Areal bereits festgenommen werden können, weil der Haftbefehl schon am 10.Oktober vorlag. 4 Tage vor der Tat.
Majd H. soll im Mai mit einem Baseball-Schläger auf einen Behinderten eingeschlagen haben. 2 vorhergehende Sexualdelikte und 3 Körperverletzungsdelikte waren bereits vorher Gegenstand von Ermittlungen.
Alle 8 Täter sind vorher schon polizeilich aufgefallen, das Spektrum reiche von Leistungserschleichung bis hin zu Körperverletzung, Raub und Drogendelikten.
Marihuana-Händler
Der Haupt-Tatverdächtige ist bei Ermittlungen zu anderen Marihuana-Dealern als Abnehmer und Weiterverkäufer bereits vorher aufgefallen, – war also auch im Drogenhandel aktiv. Die Polizei wusste bereits zum Zeitpunkt des Übergriffs, dass er mit Drogen handelt, ließ ihn aber aus ermittlungstaktischen Gründen weiter in Freiburg Drogen verkaufen. Man hoffte, bei einer späteren Durchsuchung evtl. weiteres belastendes Material zu finden.
Nach der Tat gefilmt
Der der Vergewaltigung als Haupttäter beschuldigte Majd H. ist nach der Tat in seine Wohnung gekommen, eine Kamera zeichnete um 4:45 Uhr die Heimkehr auf, wie die BILD-Zeitung ermittelte. Nach Sichtung des Materials durch die BILD-Zeitung und Veröffentlichung interessierte sich auch die Polizei für diese Aufnahmen. Die Polizei stellte die Videoaufnahmen am 29.Oktober sicher, 15 Tage nach der Tat. Die Polizei habe mehrfach versucht, den Tatverdächtigen dort anzutreffen, er sei aber während der Observationsmaßnahmen der Polizei von Juli bis September nicht dagewesen. Der Vermieter habe zugesagt, die Polizei zu informieren, wenn der Tatverdächtige wieder kommt. Dies sei aber nicht geschehen. Die Kameras am Wohnobjekt des Haupttäters wurden vom Vermieter, nicht von der Polizei betrieben.
Festnahme war für 23.10. geplant
Die Polizei hatte die Festnahme aufgrund des Haftbefehls (10.10.) für den 23.10. geplant. Aufgrund von Hinweisen, dass der Täter am 14.10. beteiligt gewesen war, hat man die Festnahme auf den 21.10. vorgezogen.
Rund 50% der Tatverdächtigen bei Sexualdelikten Ausländer
Nach Aussagen der Polizei in Freiburg sind im Raum Freiburg bei Sexualdelikten rund 50% der Tatverdächtigen Ausländer. Rund 70% der Taten könnten aufgeklärt werden.
Opfer wird betreut
Das Opfer wird von einer professionellen Opferschutzorganisation betreut.
Polizei räumt Zunahme Sexualdelikte ein
Die Polizei in Freiburg räumt ein, dass in 2018 die Anzahl der Sexualdelikte in Freiburg stark zugenommen habe.
Nähe zur PKK / YPG
Drei der 8 bislang inhaftierten Tatverdächtigen zeigen sich im Internet mit Waffen und auch textlich in pro-kurdischem Zusammenhang. Dies lässt laut Bernd Belle von der Kriminalpolizei Freiburg den Schluss einer Nähe zur PKK oder YPG zu, die Polizei könne dies aber nicht verifzieren. PKK ist die verbotene kurdische Arbeiterpartei, die YPG ist eine Kurdenmiliz, die im Norden Syriens agiert. Wegen der möglichen Zuordnung der Bilder zur YPG wurden entsprechende Hinweise an die Schwerpunktstaatsanwaltschaft Karlsruhe weiter geleitet.
Festgenommen bei Mama und Papa
Festgenommen wurde der mittlerweile vermutlich 22 Jahre alte Hauptverdächtige, der in Facebook mit Maschinengewehr als wilder Mann posiert, vor dem Haus von Mama und Papa in Freiburg, – im Auto seines Bruders sitzend. Eltern und sein Bruder wohnen auch in Freiburg. Die Festnahme erfolgte am 21.10.2018. 11 Tage nach Ausstellung des Haftbefehls. 16 Tage nach Beantragung des Haftbefehls. Die Polizei in Freiburg wies darauf hin, dass aktuell im Zuständigkeitsbereich über 2.500 offene Haftbefehle vorliegen. Das es sich dabei um 2.500 offene Haftbefehle für Intensivstraftäter handele, wurde nicht behauptet.
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