Alles ist gut und man sollte nichts überbewerten… so wurde lange über die Kriminalität bestimmter Bevölkerungsgruppen ein Deckmäntelchen des des Schweigens gelegt. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat jetzt Klartext geredet. Als einer der ersten Innenminister Deutschlands.
14.000 Straftaten von 104 Clans
Allein in NRW wurden in den letzten drei Jahren 14.000 Straftaten von 104 Clans begangen, davon gehen alleine 20 Prozent der Straftaten alleine auf das Konto von nur zwei Familien. Die Zahlen betreffen nur die angezeigten und erfassten Straftaten, nicht die, die z.B. aus Angst nicht angezeigt worden sind.
Die Behörden haben 6.450 Verdächtige dem Clan-Bereich zugeordnet. Reul verglich die Strukturen mit der Mafia. Die Clans kümmern sich nur wenig um Recht und Gesetz und haben eigene Regeln. Tätig sei man in zahlreichen legalen und illegalen Bereichen: Vom Kfz-Handel über Schlüsseldienste bis hin zu Drogen- und Rotlichtmilieu.
Mindestens 150 Ermittler mehr erforderlich
Nach dem Bund deutscher Kriminalbeamter sind alleine im Ruhrgebiet mindestens 150 zusätzliche Kriminalbeamte erforderlich.
Bis hin zum Mord
Die Clan-Kriminalität habe nichts mit Kleinkriminalität zu tun, alleine in NRW gibt es aus dem Bereich auch 26 Tötungsdelikte, aber auch Raub, Erpressung und Körperverletzung. Viele der Verdächtigen haben (mittlerweile) die deutsche Staatsangehörigkeit (36%), aber Libanesen (31%), Türken (15%) und Syrer (13%) folgten dicht auf dem Fuss. Die Zahl der Tötungsdelikte nahm in den letzten Jahren deutlich zu.