2,8 Milliarden Euro Verlust hat die Deutsche Bank im 2.Quartal 2019 erwirtschaftet und plant nun den Abbau von ca. 18.000 Stellen. Die Bank teilte dies am Sonntag nach einer Aufsichtsratsitzung mit.
Konzernumbau kostet nochmal 7,4 Milliarden Euro
Auch der Konzernumbau, den man bis 2022 bewerkstelligen will, soll bis zu 7,4 Milliarden Euro kosten, war aus dem Haus der Deutschen Bank am Sonntag zu hören. Durch den Umbau sollen die Kosten der Bank massiv gesenkt werden.
Deutsche Bank will sich aus Aktiengeschäft zurückziehen
Die Deutsche Bank wolle sich auch aus dem Aktienhandelsgeschäft zurückziehen. Dies war früher eine der Kernkompetenzen der Bank. Auch werde man Veränderungen am Handel mit Zinsprodukten vornehmen müssen. Kritische Positionen aus diesen Geschäftsfeldern im Volumen von 74 Milliarden Euro (!) will man in eine hausinterne ‚Bad Bank‘ auslagern.
Investmentbanking: Milliarden-Boni und-Verluste
Im Investmentbanking schafft es die Bank nicht, Anschluss an die internationale Konkurrenz zu bekommen. Zwar werden Milliarden-Boni für Mitarbeiter in dem Bereich gezahlt, kaber die Erträge lassen zu wünschen übrig. Überdies wird das Ergebnis durch zahlreiche Prozesse und Rechtsverfahren massiv belastet.
Investmentchef geht
Bereits am Freitag hatte man mitgeteilt, dass der bisherige Investmentbankchef Garth Ritchie die Bank zum 31.7.2019 verlassen wird. Er hatte zuletzt in 2018 rund 9 Millionen Euro verdient. Auch der Leiter Privatkundengeschäft Frank Strauß wird dann gehen müssen. Von Sylvie Matherat, die bei der Bank für rechtmäßiges Handeln sorgen sollte, wird man sich auch zum Ende Juli trennen.
1,9 Milliarden Euro Boni waren gezahlt worden
Alleine für 2018 hatte das Institut noch 1,9 Milliarden Bonifikationen (zusätzlich zu den Gehältern) an Mitarbeiter ausgezahlt. Vor allen Dingen an Mitarbeiter im Investmentbanking. Auch in 2017 war man mit 2,3 Milliarden Euro Boni dabei.
Vorstände bekommen 55 Mio Euro
Die Vorstände der Bank haben im Jahr 2018 rund 55,7 Millionen Euro von der Bank überwiesen bekommen. Alleine Vorstand Sewing bezog eine Jahresvergütung von 7 Millionen Euro. Um bei der Deutschen Bank mehr als 1 Mio Euro zu verdienen, muss man aber kein Vorstand sein: Im Jahr 2018 erhielten mehr als 600 Mitarbeiter bei der Deutschen Bank ein Gehalt von mindestens 1 Mio Euro p.a.
Wer geht, muss nicht traurig sein
Wer bei der Deutschen Bank geht, muss aber auch nicht traurig sein: Der letzte Vorstand Cyran erhielt als Abfindung 8,7 Millionen Euro, die man noch um 2,2 Millionen Euro erhöhte, damit er nicht zur Konkurrenz geht.
Wo genau der Stellenabbau im Hause stattfinden soll, wurde noch nicht bekanntgegeben. Die Vermutung liegt nahe, dass mehr von denen gehen müssen, die 20 Jahre arbeiten müssen, um 1 Mio zu verdienen als von denen, die das in einem Jahr bei der Bank verdienen.