Die Wahl im Europaparlament war knapp, doch schlussendlich hat sie eine knappe Mehrheit erhalten und ist zur EU-Kommissionspräsidenten gewählt worden. Um 19:26 Uhr stand das Ergebnis fest.
Knappe Mehrheit für von der Leyen
327 Gegenstimmen, 22 Enthaltungen, 1 ungültige Stimme, 383 Stimmen für Ursula von der Leyen. Das sind 9 Stimmen mehr als sie benötigt hatte. Eine hauchdünne Mehrheit also. Aber knapp die Hälfte des Parlaments hat sie auch gegen sich. Sie folgt auf Jean-Claude Juncker. Ihre beiden Vorgänger hatten auskömmlichere Stimmenvorsprünge. Frau von der Leyen beginnt ihre Arbeit als Kommissionspräsidentin am 1.November 2019.
Günther Oettinger findet das gut
Der EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger findet das Wahlergebnis gut und sieht dies als Beweis dafür, dass sich das Parlament seiner Verantwortung bewusst ist.
Von den 28 EU-Kommissaren sind 9 weiblich. Günther Oettinger sieht dies als Beweis für die Gleichberechtigung.
Vita Frau Ursula von der Leyen
- geboren 8.10.1958 in Brüssel, verheiratet, sieben Kinder
- 1977-1980 Studium VWL in Göttingen und Münster
- 1980-1987 Studium der Medizin in Hannover (MHH) incl. Staatsexamen und Approbation
- 1988-1992 Assistenzärztin an der Frauenklinik der MHH (Hannover)
- 1990 Eintritt in die CDU
- 1991 Promotion zum Dr.med.
- 1992-1996 Aufenthalt in USA/Kalifornien
- 1998-2002 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abt. Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitsforschung der MHH
- 2001 Magister Public Health
- 2001-2004 Mandate in der Kommunalpolitik Region Hannover
- 2003-2005 Mitglied des Landtags Niedersachsen
- 2003-2005 Ministerin Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit in Niedersachsen
- seit 2004 Mitglied des Präsidiums der CDU
- 2005-2009 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
- seit 2009: Mitglied des Bundestags
- 2009-2013 Bundeministerin für Arbeit und Soziales
- 2013-2019 Bundesministerin für Verteidigung
- seit 2019 EU-Kommissionspräsidentin
Annegret Kramp-Karrenbauer wird Verteidigungsministerin
Nachdem zunächst Jens Span als Kandidat für das Verteidigungsministerium genannt worden war, hat man sich für Annegret Kramp-Karrenbauer als Verteidigungsministerin entschieden. Angela Merkel hatte bereits früh angedeutet, das Amt nicht lange vakant bleiben zu lassen.