Seit 899 Jahren ist Freiburg im Breisgau auf den Landkarten Deutschlands zu finden. 2020 steht das große Jubiläum inklusive umfangreichen Feierlichkeiten an. 900 Jahre ist die Stadt dann alt und feiert seine ereignisreiche Geschichte bereits jetzt. Eine Archäologie-Ausstellung wird zuerst im Augustinermuseum eröffnet, ehe sie durch zwei weitere Ausstellungsorte ergänzt wird. Was die Ausstellung genau präsentiert, haben wir uns einmal angeschaut.
Der Normalbürger steht im Fokus der Ausstellung
Wer sich auf den Weg zur Ausstellung „freiburg.archäologie – 900 Jahre Leben in der Stadt“ macht, könnte auf den ersten Blick überrascht sein. Nicht die Herrscher der Historie stehen bei den Machern im Mittelpunkt. Es ist vielmehr der Normalbürger, dessen damaliges Leben von möglichst vielen Seiten beleuchtet wird, um dieses den Besuchern näher zu bringen und zu erklären. Ab dem 23. November zeigt das Augustinermuseum die archäologische Ausstellung, die bis zum 4. Oktober des Jubiläumsjahres 2020 in Freiburg zu sehen sein wird. Weitere Ausstellungsteile ergänzen den Auftakt am 14. Dezember (Thema Forschung im Museum für Stadtgeschichte) und 28. Mai (Thema Umland im Archäologischen Museum Colombischlössle). Organisatoren der Ausstellung sind die Städtischen Museen Freiburg und das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart. Während die Schriftquellen sich nicht mit dem Alltag der Menschen beschäftigen, tun dies die Sachfunde umso mehr. Archäologen fanden beispielsweise bereits einige Töpfe, Kochgeschirr, Lederschuhe und vieles mehr. Sogar ein Toilettensitz aus dem 13. Jahrhundert hat es in die Ausstellung geschafft. Doch wer nun eine trockene Ausstellung von Gegenständen erwartet, sieht sich getäuscht. Mit 3D-Animationen und Stationen zum eigenen Anpacken werden auch die technikbegeisterten Gäste angesprochen, sich die Ausstellung anzusehen. In letzterer steckt so viel Arbeit, dass die Gegenstände bereits seit über 200 Jahren gesammelt und analysiert werden. Führungen, Workshops und Vorträge ergänzen die Ausstellungen mit weiteren nützlichen Informationen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 7 € (ermäßigt 5 €). Im Jahr 2020 ist der Eintritt sogar für alle U27-Besucher frei.
Historie nach wie vor ein beliebtes Thema
Wenige Themen faszinieren die Menschen in der Region so sehr wie die Geschichte. Da Freiburg auch historisch viel zu bieten hat, wird die Ausstellung definitiv gut ankommen. Das zeigt auch, wie viel Bedeutung der weltweiten Geschichte im Allgemeinen zukommt. Oft hört man von besonders mutigen Wikingern, den mächtigen Römern sowie fortschrittlichen Mayas. Ein beliebtes Beispiel für den Einsatz der Historie ist die Gaming-Industrie. Browser-Spiele beinhalten etwa Vikings: War of Clans oder Raid für PC. Beide setzen auf eine historisch angehauchte Fantasy-Welt. In mächtigen Schlachten geht es darum, gegenüber seinen Gegenspielern die Oberhand zu behalten. Erst im Spielverlauf werden andere Regionen der Karte entdeckt. Auch in Film und Fernsehen findet die Historie immer wieder Anklang. Ein Beispiel sind Filme wie Nachts im Museum, die unter anderem auch ägyptische Elemente hineinbringen. Schließlich ist es die magische Tafel von Ahkmenrah, die Ausstellungsstücke im Museum zum Leben erweckt. Auch die keltische Mythologie ist in Serien wie Highlander ein beliebtes Thema und versetzt die Charaktere zurück in die Vergangenheit. Solche Vorkommnisse sind in Freiburg zwar nicht zu erwarten, einen Besuch wert ist die archäologische Ausstellung derweil allemal. Ganz ohne Spiel und Film lässt es sich so in die Vergangenheit der Region zurückversetzen. Und das ganze 900 Jahre weit.