Am Morgen des 31.3.2020 verzeichnet Freiburg nunmehr kumuliert 457 nachgewiesene Coronavirus-Infektionen und 13 mit Covid-19 verstorbene Personen. Gegenüber dem Vortag ist das ein Zuwachs von 31 Infektionen .
Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sind es 453 Infektionen und 8 Todesfälle.
3-Stufen-Konzept im Landkreis
Die Stadt Freiburg und der Landkreis gehen davon aus, dass in den nächsten Wochen die Zahl stationär zu behandelnder Patienten dramatisch ansteigen wird, hieß es aus dem Landratsamt. Daher habe man ein 3-Stufen-Konzept beschlossen, um die medizinischen Kapazitäten auszubauen und zu steuern. Dabei legt man einen Focus auch auf die Situation in Pflegeheimen.
Intensiv-Behandlung in Kliniken – milde Verläufe in Reha-Kliniken
Stationär intensiv zu behandelnde Patienten sollen weiterhin in den Akutkrankenhäusern in Freiburg und dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald behandelt werden. Für die Zeit der Genesung und milde Verläufe bei Covid-19-Patienten stehen dann Rehakliniken in südlichen und östlichen Landkreisgebiet zur Verfügung. Aktuell wird geprüft, welche weiteren Kliniken sich dafür eignen. Die integrierte Leitstelle (ILS) in Freiburg wird verfügbare Intensivkapazitäten organisieren und zusammen mit einer Oberleitstelle in Stuttgart die verfügbaren Ressourcen planen. Gemeinsam mit Notarzt und Leiststelle wird entschieden, welche Klinik zugewiesen wird, wenn Rettungskräfte zu Patienten gerufen werden.
Das Versorgungskonzept besteht aus den folgenden Stufen:
Corona – Stufe 1:
Milde Fälle und Verdachtsfälle im ambulanten Versorgungsbereich werden zuhause unter Isolation versorgt. Ansprechpartner bleiben die Hausärzte, durch welche Diagnose und Versorgung zu erfolgen haben. Dies gilt für leicht erkrankte Patienten ohne Risikofaktoren für Komplikationen.
Zusätzlich werden durch die kassenärztliche Vereinigung zusammen mit dem Landratsamt Fieberambulanzen und Schwerpunktpraxen in Freiburg, Neustadt, Bad Krozingen, Mülheim und Breisach eingerichtet. Ein „Corona-Mobil“ wird zusätzlich dort, wo es anders nicht möglich ist, z.B. auch in Alten- und Pflegeheimen, Untersuchung und Behandlung bieten. Nach Untersuchung im Mobil wird entschieden, ob der Patient hausärztlich betreut wird oder eine stationäre Behandlung erforderlich ist.
Corona – Stufe 2:
Stationär werden all die Patienten versorgt, die nicht mehr zu Hause versorgt werden können, aber aufgrund eines milden Verlaufs noch keine intensivmedizinische Versorgung benötigen. Diese Patienten werden in Behelfskrankenhäuser verbracht. Diese werden in Rehakliniken eingerichtet, wo es separate Isolationsbereiche geben wird, die den eigentlichen Rehabetrieb nicht stören. Dennoch wird eine relevante Zahl leicht erkrankter Covid-19-Patienten dort separat aufgenommen werden können .
Corona – Stufe 3:
Schwer erkrankte Patienten kommen auch weiterhin in Akutkrankenhäuser, wo sie auf Intensivstationen betreut werden. Anmeldung erfolgt über die Integrierte Leitstelle ILS.
Extra Corona-Altenpflegeeinrichtung
Als weitere Maßnahme wird eine Altenpflegeeinrichtung installiert, für Menschen, die leicht an Covid-19 erkrankt sind und in häusliche Quarantäne müssen. Wenn eine häusliche Versorgung dieser Personen nicht möglich ist (weil sie z.B. mit Risikogruppen zusammenleben), will der Landkreis Ausweichmöglichkeit in einem separaten Altenheim anbieten. Diese Verlegungen werden zentral und regional gesteuert.