Bei Gernsbach im Nordschwarzwald konnte man einen Luchs („Toni“) mit einem Sender versehen. Der am Halsband getragene Sender liefert wichtige Daten, um die seltene Tierart zu schützen.
Es gelingt Jägern oder Wildtierexperten nur selten, einen in freier Wildbahn lebenden Luchs in Deutschland zu sehen oder gar mit einem Sender zu versehen. In dieser Woche gelang dies im Nordschwarzwald.
Luchse kommen teilweise aus den Alpen oder dem Schweizer Jura nach Baden-Württemberg und streifen dann – meist unbemerkt – durch die Wälder.
Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) hat den Luchs in Zusammenarbeit mit dem Wildtierbeauftragten im Nordschwarzwald. Schon im Oktober 2019 haben Jäger und Fotofallen Zeugnis von Luchssichtungen gegeben.
Man hofft, dass durch den Sender am Halsband bis zu 2 Jahre lang Daten gesendet werden, die auf den Aufenthaltsort des Luchses schließen lassen. So kann man das Wanderverhalten und Beutespektrum des Luchses analysieren, bzw. ableiten.
Schonzeit für Luchse
Luchse unterliegen bundesweit dem Jagdrecht und haben eine ganzjährige Schonzeit. Luchse sind für Menschen ungefährlich und nehmen normalerweise bei Sichtungen von Menschen Reißaus. Sie ernähren sich vor allen Dingen von Rehen. Schafe und Ziegen werden eher selten angegriffen – im Schadensfall würden Tierhalter eine Ausgleichszahlung durch den Luchsfonds Baden-Württemberg erhalten.
Vor 40 Jahren wurden Luchse aktiv in der Schweiz angesiedelt. Seit den 90er-Jahren beobachtet man immer wieder Einwanderungen nach Baden-Württemberg. Seit 2004 wurden bereits 13 verschiedene Luchse in Baden-Württemberg nachgewiesen, – nur bei fünf konnte man einen Sender anbringen. Wer Luchse sichtet, kann einen Hinweis an info@wildtiermonitoring.de senden.