Hans-Bunte-Areal-Freiburg vergewaltigung ko-tropfenHans-Bunte-Areal-Freiburg vergewaltigung ko-tropfen

Das Landgericht Freiburg hat am heutigen Donnerstag (23.7.2020) die Urteile in dem Verfahren um die Gruppenvergewaltigung im Hans-Bunte-Prozess gesprochen.

Die meisten der Angeklagten wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, bis hin zu fünfeinhalb Jahren Haft. Die Untersuchungshaft, die die Verurteilten bereits hinter sich haben, wird auf die Haftzeit angerechnet.

Der Hauptangeklagte wurde zu einer Freiheitsstrafe wegen Vergewaltigung von 5 1/2 Jahren verurteilt, sechs weitere Angeklagte erhielten Freiheitsstrafen zwischen 3 Jahren und 4 Jahren und drei Monaten – wegen Vergewaltigung.

Drei Angeklagte wurden wegen unterlassener Hilfeleistung zu geringeren Haftstrafen verurteilt.

Damit entspricht das Urteil – mindestens im Falle des Haupttäters – dem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig, weil sowohl Staatsanwaltschaft als auch die Verurteilten Rechtsmittel einlegen können.

Staatsanwalt hatte 5,5 Jahre Gefängnis gefordert

Die Staatsanwaltschaft hatte für die acht Beschuldigten, die noch in Untersuchungshaft sitzen, Haftstrafen zwischen drei und fünfeinhalb Jahren gefordert. Bei den nach Jugendstrafrecht zu Verurteilenden gab es Jugendstrafen zwischen zwei Jahren und 10 Monaten und viereinhalb Jahren.

Bei zwei nicht mehr inhaftierten Angeklagten plädierte man nur noch auf unterlassene Hilfeleistung auf 7 Monate – zur Bewährung ausgesetzt.

Bei einem letzten Angeklagten plädierte die Staatsanwaltschaft am Ende des Verfahrens sogar auf Freispruch. Die Verteidiger hatten überwiegend Freisprüche für ihre Mandanten gefordert, da der Sex einvernehmlich gewesen sei. DNA-Spuren mehrere Männer befanden sich am Opfer und deren Kleidung.

Über 40 Verhandlungstage – 11 Angeklagte

Der Prozess um die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung des 18-jährigen Opfers im Gebüsch vor einem Freiburger Diskotheken-Areal (Hans-Bunte-Areal) war einer der umfangreichsten Prozesse der letzten Jahrzehnte am Freiburger Landgericht . An über 40 Verhandlungstagen mussten zum größten Teil die Angeklagten morgens aus unterschiedlichen Haftanstalten zum Gerichtsgebäude angefahren werden. Zuletzt fand das Verfahren – um in Corona-Zeiten ausreichende Abstände wahren zu können – im Paulus-Saal in Freiburg statt.

Die meisten Angeklagten sind Flüchtlinge

Von den 11 Angeklagten sind 8 Syrer, einer aus dem Irak, einer aus Algerien und ein Deutscher. Vorgeworfen wurde ihnen, im Oktober 2018 in einem Gebüsch eine junge Frau mehrfach missbraucht zu haben, die man vorher mit Alkohol und Drogen gefügig gemacht habe.

Hauptverdächtiger Majd polizeibekannt

Der Hauptverdächtige war der Polizei zum Tatzeitpunkt bereits aus ca. 30 Ermittlungsverfahren bekannt: Drogendelikte, Gewaltdelikte und Sexualdelikte fanden sich in seiner Akte.

Opfer noch heute traumatisiert

Das Opfer der Taten ist noch heute traumatisiert, war zuletzt noch nicht einmal vernehmungsfähig.

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Von BSF

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